Was tun mit Kinderkunstwerken?

Kunstwerke von Kindern | Eltern-Coach Christopher End

Unsere Kinder sind schöpferisch – am laufenden Band entstehen neue Kunstwerke: die Kleine bastelt und malt, schreibt sogar erste Geschichten, der Große zeichnet Karten, Comics und schreibt vor allem. Nur: Das Ganze türmt sich zu einem wachsenden Berg und ich frage mich: „Wohin damit?“

Zum Wegschmeißen viel zu schade, denke ich mir. Jede Zeichnung ist immerhin ein eigenes Kunstwerk. Auf der anderen Seite schleppt meine Tochter auch mal an einem Tag zehn Kunstwerke aus der Schule mit. Und zuhause wird häufig fleißig weiterproduziert. Solange wir (noch) keine kaufkräftige Kundschaft haben, die uns die künstlerische Tagesproduktion unserer Kinder aus den Händen reißt, sobald sie fertig sind, brauchen wir eine andere Lösung. Also doch entsorgen?

Kinderwerk sind auch Kindheitserinnerungen. Und ich bin meinen Eltern echt dankbar, dass es Zeichnungen, Comics und Geschichten aus meiner Kindheit gibt. Es sind kleine Schätze – und Überraschungen, wenn meine Mutter mir wieder einen kleinen Fund überreicht. Dinge, die mein jüngeres Ich vor Jahrzehnten geschaffen hat und die ich längst vergessen hatte.

Die große Frage: Aufheben oder Wegschmeißen?

Regal mit Kinderbildern | Eltern-Coach Christopher End Aufheben hat also einen Wert. Es hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun. Allerdings kommt es auf die Auswahl drauf an. Zumindest in unserer Vierzimmerwohnung ist nicht Platz für ALLE Kinderwerke. In unserem Keller gibt es zwei riesige Mappen aus dem Kindergarten – Größe DIN A0. Die Auswahl haben die Erzieherinnen und Pädagoginnen getroffen. Daraufhin haben wir uns auch Mappen angeschafft, in die ausgewählte Kinderwerke einsortiert werden.

Die Übung für mich: Loslassen

Der Rest wandert in die Tonne – häufig immer noch mit einem schlechten Gewissen. Ich kann mich schwer von Dingen trennen, merke ich dann. Und dass es Schöpfungen meiner Kinder sind, macht es nicht einfacher. Jedes Kunstwerk ist eine neue Einladung, mich im Loslassen zu üben …

Auswählen und aussortieren, aufheben und wegschmeißen, sind allerdings nur der erste Schritt. Was bringt es uns als Familie, wenn wir die Kunstwerke aufheben und sie im Keller auf ihren Einsatz warten – wohlmöglich erst in Jahren oder Jahrzehnten? Viel sinnvoller ist es doch die Bilder hier und jetzt einzusetzen!

Kunst gehört in den Alltag!

Kunstwerke dürfen gesehen und bestaunt werden. Deswegen hängen die Bilder unserer Kinder bei uns in der Wohnung – und (bald auch) bei mir im Büro. In einem Kinderzimmer ist eine einfache Schnur gespannt, an die wir die Kunstwerke mit Wäscheklammern oder Büroklammern hängen. So können die Bilder schnell ausgetauscht werden. Andere Bilder rahmen wir und wieder andere kleben an Türen oder Fenstern.

Und: Bei Kunst geht es nicht ums Kunstwerk

Die Idee zu diesem Artikel kam mir heute Morgen, als ich aus den Bildern meiner Kinder welche für meine Praxis raussuchte. Allerdings war ich zuerst nicht zufrieden mit dem, was ich vorfand. Und das hatte etwas mit meinen Erwartungen zu tun.

Als ich mir ein Bild wünschte

Mir schwebte schon eine ganze Weile etwas ganz Konkretes vor. Ich liebe die Bücher von Ottfried Preußler, insbesondere »Die kleine Hexe«. Die Geschichte ist für mich untrennbare mit den wundervoll krakeligen Zeichnungen von Winnie Gebhardt-Gayler verbunden. Mein Wunsch: Die kleine Hexe gezeichnet von meiner Tochter! Ich dachte: Das ist das ideale Bild für meine Praxis.

Das Gewöhnliche: das Gewünschte

Wie Kinder so sind, erfüllen sie ja liebend gerne die Wünsche der Eltern. Ich bekam also eine ganze Reihe von Hexen-Bildern. Nur: bei mir sprang der Funke nicht über. Dabei kenne ich Bilder von meiner Tochter, die mich tief bewegen. Wie das Bild vom Fuchs.

Das Ungewöhnliche: das Überraschende

Meine Tochter hat mir das Bild zum Geburtstag geschenkt: Es zeigt einen Fuchs vor Bäumen. Der Fuchs ist ein langgezogenes Wesen, Körper und Kopf sind eins, eine ovale Form mit dicken schwarzen Knopfaugen. Dahinter kantig bizarre Bäume, bunt und dick schraffiert. Diesem Bild wohnt eine Kraft inne, die mich – und auch meine Frau – beeindruckt.

Wie Erwartungen den kreativen Fluss stören

Als ich darüber nachsann, wieso das eine Bild so kraftvoll war und das andere etwas blasser, fand meine Frau mühelos die Antwort: „Das eine wolltest du, das andere Bild kam aus ihr!“ Und ja, sie hatte Recht. Ich hatte etwas von meiner Tochter erwartet. Nur: Wenn ich eine Vorstellung habe, quasi ein inneres Bild von einem Bild, dann kann diese Vorstellung ja nur enttäuscht werden. Vor allem wenn ich das Bild noch mit einer Vorlage einer erwachsenen Illustratorin vergleiche.

Lasse ich hingegen das Kind sich selbst ausdrücken, dann kann wahre Schöpfung passieren. Dann kann sich das zeigen, was sich zeigen will.

Worauf es mir bei der Kunst ankommt

Dieses Erlebnis zeigt mir nicht nur, wie vorsichtig ich mit konkreten Erwartungen sein sollte. Es rief mir auch noch mal in Erinnerung, worum es bei Kunst eigentlich geht: Um den schöpferischen Akt! Das Kunstwerk ist eigentlich unwichtig. Aber in dem Moment, in dem das Gemälde fertig ist, ist das Wesentlich vorbei: das Malen!

Was ich gelernt habe …

Ruho Nina Lösel hat im Interview über Kreativität im Eltern-Gedöns-Podcast genau darüber gesprochen: Über den Wert sich kreativ frei auszudrücken – gerade für Kinder. Deswegen ist die Frage, was mit den Bildern meiner Kinder passiert, aus meiner Sicht nachrangig. Wichtig ist mir, dass meine Kinder den Raum haben sich auszudrücken. Dass ich vorsichtig bin mit meinen Erwartungen ihnen gegenüber und vielmehr offen für das, was sich durch sie ausdrücken will. Und wenn das eine oder andere Bild von ihnen an der Wand hängt und wir uns gemeinsam daran freuen, ist das ein schöner Nebeneffekt.

Verantwortung lernen: Weshalb es wichtig ist, dass Kinder in den Garten pinkeln

Zelten mit Kindern

Kindergeburtstag mit Zelten im Garten. Am Morgen wollen die großen Kinder hinterm Baum pinkeln, eine Nachbarin schimpft. Doch diese kleinen Fehltritte sind wichtig. Ebenso unsere Auseinandersetzungen deswegen mit unsern Kindern. Sie bewahren unsere Kinder vor großen Fehltritten – hoffentlich.

Irgendwie hatten die Jungs vergessen, dass es einen Schlüssel für die Wohnung gibt. Hatte mein Sohn vergessen, dass wir nicht im Garten pinkeln – vor allem nicht, wenn man älter ist. Also älter als zwei Jahre zum Beispiel …

Eine Horde Trolle, äh Jungs

Es gab bei diesem Geburtstag viele Momente, bei denen ich dachte: „Oh, nein!“ oder „Hoffentlich geht das gut!“ Häufig hatte ich schlicht Sorge, dass etwas kaputt geht. Eine Gruppe elfjähriger Jungs kann eine ganz schöne Energie entwickeln. Ich fühle mich dann an Tom, Bert und Bill erinnert,  die drei Trolle aus dem Buch „Der kleinen Hobbit“.

Wieviel Strenge?

„Bin ich zu streng?“, fragte ich mich im Rückblick. Ich habe sie angefahren, als sie über die Schnüre des Zeltes sprangen. Ich war genervt, als sie laut balgend über den Rasen jagten. Meine Schwester erinnerte mich daran, dass es noch Kinder sind. Meine Frau schickte mich mit den (großen) Kindern später noch eine Runde um den Block. Auspowern.

Die Frage blieb: Wann sag ich was? Wann schweige ich lieber? Manchmal ist es angebracht, wenn ich die Jungs einfach machen lassen. Sich austoben lasse. Und manchmal ist es nämlich sinnvoll einzuschreiten, zu erklären, weshalb diese Regel besteht oder jenes Verbot. Wie beim Altkleidercontainer.

Die Sache mit dem Altkleidercontainer

Die Jungs neckten sich und packten einen und drohten im Spaß, ihn in den Altkleidercontainer zu stecken. Da habe ich sie gefragt, was denn dann passieren würde. Und wir haben überlegt, weshalb es lebensgefährlich ist in den Container zu klettern.

Wenn es fürchterlich schief geht

Heute Nacht starben zwei Menschen in Köln. Einer war erst 24, wenn schon kein Kind mehr, so doch noch jung, zumindest aus meiner Sicht. Er starb, weil er nachts um 2 Uhr eine Abkürzung nahm – über die Kupplung einer Straßenbahn. Leider fuhr gerade in dem Augenblick die Straßenbahn los …

Bei solchen Nachrichten bin ich erschüttert. Ich fühle mit denen, die betroffen sind. Eltern, Geschwistern und Freunden. Eigentlich kann ich mir nicht ausmalen, wie es ist, ein Kind zu verlieren. Ich habe „nur“ einen sehr guten Freund in jungen Jahren verloren. Gleichzeitig hoffe ich, dass meine Kinder nicht zu viele solcher spontanen Entscheidungen treffen, die so tödlich enden können. Vielleicht haben sie aus den vielen kleinen Fehltritten so viel gelernt, dass sie eines Tages den einen großen Fehltritt auslassen. Dass sie für einen Moment überlegen. Hoffentlich.

 

So schaffen wir die Digitalisierung: Tablets für Zweijährige!

Kleinkind mit Tablet in Kita | Christopher End

Hurra. Wir schaffen die Digitalisierung – indem wir 2-Jährige an digitale Medien heranführen! Geht’s noch? Das fordert allen Ernstes der sogenannte „Aktionsrat Bildung“ (Das Gremium ist initiiert von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft …) Mich hat vor allem die zugespitzte Darstellung in der Welt geärgert (zum Artikel Die Durchdigitalisierung von Deutschlands Kindern). Das eigentliche Gutachten „Digitale Souveränität und Bildung“ (PDF) hat auch aus meiner Sicht durchaus sinnvolle Ansätze. Dennoch mangelt es ihr an einem zentralen Punkt, der bei der Digitalisierung wichtig ist.

2-Jährige? Da stelle ma uns mal janz dumm

Okay, zur Erinnerung liebe „Experten“, wer denn diese 2-Jährigen sind: 2-Jährige können schon meist sicher gehen, sie verbessern ihre Feinmotorik, in dem sie Deckel alleine aufschrauben, bauen Türme mit Bauklötzen („Wow – schon 7 Bausteine“), ihr aktiver Wortschatz umfasst 50 bis 200 Wörtern und sie fangen an 1-Wort-Fragen zu stellen. Merkt ihr was? Digitale Medien sind genau das, was Kinder jetzt NICHT für ihre Entwicklung brauche. Ach ja: die meisten Zweijährigen tragen noch eine Windel. Nur falls die Experten immer noch nicht so richtig begriffen haben, mit welcher Zielgruppe sie es hier zu tun haben …

Digitalisierung – da hat die Wirtschaft ganz andere Baustellen …

Wenn wir von Digitalisierung reden und dass Deutschland da echt hinterherhinkt, dann sollten sich Staat und Wirtschaft hierzulande erstmal an die eigene Nase packen. Wie wäre es mal mit einen vernünftigen Ausbau der digitalen Infrastruktur? Ich sag mal: Glasfasernetz (lieber Staat: das war schon mal Anfang der 80er Jahre geplant …) und flächendeckendes verlässliches, schnelles & günstiges mobiles Internet  (liebe Wirtschaft)– so als Grundlage für Digitalisierung. Und ja: Das geht, ein Blick über die Grenze genügt …

Kinder fit machen für die Digitalisierung

Zu meinem eigentlichen Punkt: Damit Kinder fit werden für den schnellen Wandel und die Digitalisierung, benötigen sie vor allem erst einmal bestimmte persönliche und soziale Fähigkeiten. Das ist meines Erachtens viel wichtiger, als im Kindergarten Programmierspiele einzubauen.

Meine Forderung: Das brauchen unsere Kinder!

Was Kinder für später brauchen: Sie müssen sich konzentrieren, ihre Gefühle selbst regulieren, sich Ziele setzen, sich selbst organisieren, stabile soziale Beziehung aufbauen und Konflikte klären können. Dazu brauchen sie im Kindergarten-Alter liebevolle Zuwendung, Halt, Bewegung, Spiel und andere Kinder. Diese innere Kraft macht Kinder fit für eine digitale und sich schnell wandelnde Welt. Auch das fehlt ihnen leider manchmal zuhause.

Programmieren und so …

Ich glaube, dass am Ende des Kindergartens auch punktuell digitale Medien eingeführt werden können – zum Beispiel in einer Vorschulgruppe von 5-Jährigen. Und vorher kann man auch mal Programmierspiele spielen. Und in der Grundschule halte ich es auch für sinnvoll, Kinder zu lehren einen Computer und ein Textverarbeitungsprogramm zu bedienen.  Hier können sie auch schon ans Programmieren herangeführt werden. Aber wenn Kinder im Kindergartenalter nicht gelernt haben, sich selbst anzuziehen und zehn Minuten ruhig sitzen zu bleiben, dann bringt auch der Programmierkurs nix.

Was ich mir wirklich von Bildung wünsche

Doch diese ganze Fähigkeiten kann ich erst dann lernen, wenn ich gelernt habe mich zu konzentrieren. Wenn ich gelernt habe, zu lernen. Wenn ich nicht verlernt habe, mich zu begeistern. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich meine Interessen verfolgen kann. Dann ist da diese Begeisterung etwas eigenes zu schaffen. Diese Begeisterung dranzubleiben. Dann werden Rückschläge zu Herausforderungen. Dann haben wir diese Menschen, die von sich aus Probleme lösen – einfach weil es ihnen ein Bedürfnis ist.

Ja, Bildung muss sich ändern – aber anders als vielfach gedacht

Ich glaube auch, dass wir unser Bildungssystem an die Digitalisierung anpassen müssen, nur geht meine Forderung viel tiefer und weiter als Kinder lediglich den Umgang mit Technik zu vermitteln. Ich glaube, wir brauchen Menschen, die erst einmal als Mensch sehr kompetent sind. Die in sich ruhen, wenn außen der Wandel tobt. Die innerlich so stark sind, dass sie sich dem Zog des Digitalen immer auch entziehen können. Dazu müssen wir unser Bildungssystem radikal umbauen. Aber dann richten wir es nicht auf die Digitalisierung aus – sondern wir richten das Bildungssystem endlich auf den Menschen aus.

PS: Wenn ich einen Aktionsrat Bildung ernst nehmen soll, der über Digitalisierung schreibt, dann erwarte ich auch eine digitale Eigenkompetenz. Das zeigt sich dann unter anderem darin, dass ich eine Studie auch auf dem Smartphone lesen kann – was mit einem doppelseitigen PDF mehr als schwierig wird. Dass das PDF keine  Sprungmarken aufweist, fällt dann schon gar nicht mehr ins Gewicht. Hypertext, vernetzte Welt und Wissen und so …

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Buchtipp Aufklärung: Gucken verboten

Buchtipp: Gucken verboten. Aufklärung für große Kindern.

Aufklärung ist mir wichtig: Sex ist immer noch ein Thema voller Tabus und Unwissen. Das Buch Gucken verboten richtet sich an größere Kinder und Jugendliche. Wofür es gut ist.

Aufklärung: Wir müssen reden

Wir müssen mehr über Sex sprechen. Wir als Paar untereinander. Wir als Väter untereinander. Wir als Eltern mit unseren Kindern. Davon bin ich überzeugt.

Sex ist überall und nirgendwo. Überall im Fernsehen, in Zeitschriften, in Werbung, im Internet, in Witzen. Und nirgendwo in den Gesprächen. Oder sagen wir: mir zu wenig in den Gesprächen.

Ich möchte Sex auch nicht über alles stellen. Ich möchte Sex nur von dem Tabu befreien. Nur so können wir uns befreien – und unsere Kinder.

Kinder sollten früh lernen Nein & Ja sagen zu dürfen

Ich möchte, dass meine Kinder selbstbewusst entscheiden können, was sie wollen und was nicht. Das sie spüren, was für sie gut ist und was nicht. Damit sie nein und ja sagen können, wie es und wann es und mit wem es für sie passt.

Manchmal wollen Kinder aber gar nicht über Sex reden – und manchmal wollen auch Eltern nicht über Sex reden. Dann ist es gut, wenn unsere Kinder auch anders an die „heißen Infos“ kommen. Aufklärungs-Bücher finde ich daher super:

3 Vorteile von Aufklärungs-Bücher

  1. Das Buch ist geduldig. Es ist ein Angebot. Es steht im Schrank und wartet, dass es jemand liest – oder auch nicht.
  2. Wir als Eltern können das Buch selbst auswählen. Im Internet stößt das Kind hingegen auf Dinge, die wir nicht kontrollieren. Auf Pornografie, auf Foren, auf das Extreme, das Künstliche. Das Buch kann ein Gegenentwurf sein.
  3. Bücher bieten eine Konstante: Sie sind bleiben, während im Netz die Dinge beweglich sind, immer neue Eindrücke auf uns einprasseln. Wir vielleicht auch Seiten und Angebote nicht mehr (so schnell) wiederfinden.

Das Buch: Gucken verboten

Das Buch erzählt die Geschichte der beiden Freunde Pia und Paul. Die Sandkastenfreunde sind elf Jahre alt und merken: So richtig Ahnung von der ganzen Sex-Sache haben sie nicht. Trotz Sexualkundeunterricht – denn dort traute sich keiner echte Fragen zu stellen.

Die beiden Freunde beschließen: Wir werden Sexforscher

In ihrem gemeinsamen geheimen Tagebuch tauschen sie sich aus. Dabei erfährt der Leser nicht nur, wie das mit dem Sex geht, was Verhütung ist, wie eine Schwangerschaft verläuft und was sexuelle Identität bedeutet. Es geht noch um etwas viel Tiefergehendes: Es geht um Beziehung und Liebe.

Doppelseite aus dem Aufklärungs-Buch Gucken verboten.

Leseprobe: Diese Doppelseite als PDF herunterladen (3,8 MB) © 2017 S. Fischer GmbH

Denn ganz nebenbei entwickeln sich auch die beiden Freunde weiter – und ihre Beziehung. Die Geschichte zwischen und über die zwei läuft parallel zu den ganzen Entdeckungen, die die beiden zum Thema Sex machen.

Was mit Pia und Paul passiert, wie sich vom Kind zum Jugendlichen entwickeln, das finde ich fast genauso wichtig, wenn nicht wichtiger als die „harten Fakten“ rund um das Thema Sex.

Ilona Einwohlt, die Autorin, hat das Buch aus der Sicht der beiden Kinder, an der Schwelle zum Teenager-Alter, geschrieben. In ihrer Sprache und in ihren Worten. Sehr verständlich, wie ich finde.

Illustrationen statt Fotos

Vor allem lebt das Buch von den zahlreichen Illustrationen von Katharina Vöhringer, die sich auf jeder Doppelseite finden. Es sind unbeschwerte Zeichnungen, wie mit einem verschmitzten Augenzwinkern.

Übrigens: Ich habe das Buch auch einem Vertreter der Zielgruppe zum Lesen gegeben – der fand allerdings manche Beschreibungen eher abstoßend. Und hat es dennoch gelesen.

Fazit: Ich finde es ein hilfreiches Buch, das aus zwei Gründen einen leichten Einstieg in das Thema sexuelle Aufklärung ermöglicht: Erstens weil es mit Zeichnungen und nicht mit Fotos arbeitet. Und zweitens weil das eigentlich Wichtige die beiden Protagonisten sind, ihre Gefühle und ihre persönliche Entwicklung vom Kind zum Jugendlichen.

 

Cover Gucken verboten Gucken verboten – Das (fast) geheime Aufklärungsbuch!
Autorin: Ilona Einwohlt
Illustratorin: Katharina Vöhringe

120 Seiten, gebunden
FISCHER Sauerländer
ISBN 978-3-7373-5502-5
Ab 11 Jahren
15,00 EUR

Die Buch-Seite des Verlags.

 

Info: Der Fischer Verlag hat mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Buchbesprechung überlassen.

 

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Familientipp Köln: Mittelalter-Ausstellung – mit Comic!

Familien-Tipp: Mittelalter-Ausstellung in Köln Die kalte Jahreszeit ist Museumszeit. Und das Museum Schnütgen in Köln bietet eine Mittelalter-Ausstellung an, die auch große Kinder und Jugendliche begeistert: Denn es gibt einen Comic-Workshop!

Ein diamantbesetztes Kreuz, eine handgeschriebene Bibel oder ein gesticktes Einhorn – das Museum Schnütgen zeigt Schätze und Schätzchen aus dem Mittelalter, die sonst die meiste Zeit im Depot des Museums ruhen. Aus gutem Grund. Sind manche Ausstellungsstücke doch äußerst lichtempfindlich. Wie das Messgewand aus byzantinischer Purpurseide, das aus dem Grab des Kölner Erzbischofs Anno stammt und ungefähr 1.000 (!) Jahre alt ist.

Der Comic zur Ausstellung

Das Tolle: Es gibt einen Comic zur Ausstellung! Die Geschichte: Im Jahr 1515 hilft der Wandergesell Jacob im Kloster St. Cäcilien in Köln aus, wo er auf die angehende Nonne Brid trifft. Eine zarte Liebesgeschichte entspannt sich. Nebenbei erzählt der Comic von Ralf Marczinczik in detailreichen, prachtvoll kolorierten Bildern anschaulich aus dem 16. Jahrhundert.

Der Comic ist allerdings mehr als wunderschönes Begleitbuch, sondern Einladung die Ausstellung spielerisch zu entdecken. So sind in der Geschichte verschiedene kleine Aufgaben eingebaut, bei denen der Leser zum Beispiel das Siegels des Klosters in Jacobs Walzbuch stempeln kann.

Comic Kristall und Rauch Museum Schnütgen

Ansprechender Comic, oder Graphic Novel, mit kleinen Mitmach-Aufgaben.

Der Workshop: Comic selber zeichnen

Jeden Sonntag gibt es während der Sonderausstellung einen Comic-Workshop, indem junge und junggebliebene Menschen selbst einen Comic entwickeln können.

Die ganze Ausstellung ist ein wundervolles Angebot, das auch und gerade Familien mit großen Kindern anspricht. Hut ab.

Expedition Mittelalter. Das verborgene Museum Schnütgen

Comic Kristall und Rauch Museum Schnütgen Die Ausstellung „Expedition Mittelalter. Das verborgene Museum Schnütgen“ geht noch bis zum 28. Januar 2018. Spannendes ergänzendes Material, Texte, Bilder und vor allem einige kurze Videos, gibt es auch online:

http://www.museum-schnuetgen.de/Expedition-Mittelalter

Die offenen Comic-Workshops finden jeweils sonntags von 14 bis 18 Uhr statt und richten sich an Kinder ab 10 Jahre, Jugendliche und Erwachsene. Thema und Referentinnen der Workshops wechseln laufend.

Für Kinder ist der Eintritt frei.

 Exponate Mittelalter Ausstellung Museum Schnütgen

Bildnachweis

Minnekästchen, 2. Hälfte 14. Jh., Museum Schnütgen: © Rheinisches Bildarchiv, Köln/M. Mennicken
Jean de Mandeville, Reisen, Druck: Straßburg 1484, Museum Schnütgen: © Museum Schnütgen
Comic: © Ralf Marczinczik / Museum Schnütgen
Reliquienkreuz mit Stifterinschrift, Westfalen, um 1400: © Rheinisches Bildarchiv, Köln/P. Schwarz

 

Überforderte Eltern: Was mache ich, wenn nichts mehr geht?

Job und Familie – nicht wenige Eltern fühlen sich überfordert. Wenn gar nichts mehr geht, helfen folgende drei Schritte.