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Übung zu den persönlichen Ressourcen: So finden Sie Ihre Gefährten und magischen Kräfte

Der Weg zu einer neuen Stelle oder sogar zu einem neuen Beruf gleicht manchmal einem Abenteuer: Spannung und Vorfreude wechseln sich ab mit Sorgen und Herausforderungen dazu gesellen sich überraschende Wendungen und unerwartete Gegenspieler. Daher ist es hilfreich, meine eigenen Stärken und die Menschen zu kennen, die mich durch dieses Abenteuer tragen. Herauszufinden, wer und was das ist, dabei hilft die folgende Übung.   

Auf unsere Fähigkeiten und Unterstützter stoßen wir, wenn wir einen Blick in unsere Vergangenheit werfen – weshalb ich diese auch magische Kräfte und Gefährten nenne, können Sie im Blogpost Abenteuer Traumberuf nachlesen. Diese Übung können Sie gut alleine machen, Sie brauchen dazu lediglich etwas Zeit, ungefähr eine halbe Stunde, sowie etwas zu schreiben.

Vorbereitung: Das brauchen Sie für die Übung

Optimal sind Moderationskarten in zwei Farben, Sie können jedoch auch Karteikarten verwenden oder einfache DIN-A4-Blättern. Wenn Sie letztere nehmen, empfehle ich Ihnen, die Blätter zu halbieren oder zu dritteln. Legen Sie sich ruhig rund 30 dieser Blätter oder Karten zur Seite.

1. Das Abenteuer: Welche Krise haben Sie erfolgreich überwunden?

Jetzt suchen Sie sich eine herausfordernde Situation oder Krise aus Ihrer Vergangenheit aus, die Sie erfolgreich bewältigt haben. Nehmen Sie sich Zeit und stellen sich die Situation möglichst genau vor. Was ist damals passiert? Wie ging es Ihnen damit? Wenn Sie die Situation vor Ihrem inneren Auge sehen, nehmen Sie ein Papier und beschreiben die Situation mit zwei, drei Worten. Ich hatte zum Beispiel mit dem Abschluss meines Studiums zu kämpfen und würde auf den Zettel „Magisterarbeit“ schreiben. Diesen Zettel legen Sie vor sich auf den Boden.

2. Die Gefährten: Wer hat Sie begleitet?

As nächstes fragen Sie sich, welche Menschen in dieser Situation, in dieser Krise für Sie wichtig waren. In Beispiel des Abschlusses meines Studiums sind es drei, vier Freundinnen und Freunde, meine Eltern, meine Schwester und ein Coach gewesen. Für jede Person, die für Sie eine Bedeutung hatte, nehmen Sie ein neues Papier und schreiben deren Namen darauf. Diese Zettel legen Sie jetzt nacheinander um den ersten Zettel, der die Situation beschreibt. So wächst langsam ein Netz von Menschen, die Sie durch diese Krise begleitet haben. Wenn Sie merken, dass Sie alle wichtigen Personen aufgeschrieben haben, kommt die zweite Phase der Übung.

Eine Übung in 4 Schritten: Das Abenteuer, die Gefährten, die Magie und der Schatz

3. Die Magie: Welche Fähigkeiten haben Ihnen geholfen?

Jetzt überlegen Sie sich, welche Fähigkeiten Ihnen geholfen haben, diese Krise zu meistern. Jede Fähigkeit schreiben Sie auf einen neuen Zettel und ordnen diese um die Personen. Wenn Sie verschiedenfarbige Karten oder Blättern haben, wählen Sie für die Fähigkeiten eine andere Farbe als für die Personen.

Vielen fällt es schwer die eigenen Fähigkeiten und Stärken zu sehen. Leichter fällt das anderen, vor allem Menschen, die uns nahestehen. Daher hilft es, wenn ich mich an eine dieser Personen wende. Das kann ich übrigens auch für mich alleine, ganz hypothetisch tun: Was würde diese Person sagen, wenn ich sie frage, welche meiner Fähigkeit mir damals geholfen hat?

Ich würde zum Beispiel überlegen: Was würde meine Schwester antworten, wenn ich Sie frage, welche Fähigkeit mir geholfen hat, meine Abschlussarbeit zu schreiben. Die Antwort, die ich darauf – wenn auch nur in meinem Kopf – ist: Humor!

Die Zettel mit den Fähigkeiten, die Sie über diesen Umweg aufspüren, können Sie gerne der betreffenden Person zuordnen. So wächst um den ersten Ring aus Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern ein zweiter Ring aus Fähigkeiten und inneren Kräften.

Wenn Ihnen nichts mehr einfällt, treten einen Schritt zurück und betrachtet das Bild, das vor Ihnen auf dem Boden liegt. Fragen Sie sich: Was fehlt noch? Was muss noch gesagt werden? Warten Sie einen Augenblick, dann schreiben Sie auf, was noch kommt.

4. Der Schatz: Was bringen Sie mit zurück aus dem Abenteuer?

Wenn Sie alles Wichtige aufgeschrieben haben, mach Sie wieder einen Schritt zurück und lassen alles auf sich wirken. Spüren Sie, was es mit Ihnen macht, wenn Sie all diese Menschen und Fähigkeiten sehen, die Sie durch die Krise getragen haben.

Zum Abschluss gehen Sie wieder zu dem Bild und nehmen einen Zettel nach dem anderen auf. Vielleicht empfinden Sie dabei so etwas wie Dankbarkeit für Ihre Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter und Ihre Kräfte.

In der Heldenreise ist dieser Abschnitt – die Rückkehr – besonders wichtig: Der Held kehrt zurück in seine normale Welt und bringt etwas mit, das er im Abenteuer, in der Andreswelt errungen hat. In den Sagen und Geschichten sind das der heilige Gral, die Prinzessin oder ein anderer Schatz. In dieser Übung kann uns klar werden, was wir in unserer Krise gewonnen haben. Diese Erkenntnis, wer und was uns unterstützt, ist unser Gral.

Sinn und Ursprung der Übung

Diese Übung dient dazu, dass Sie sich Ihrer Ressourcen bewusst zu werden. Es ist ein Ausschnitt aus einer Übung namens Timeline, die aus dem Systemischen Arbeiten stammt. In der Regel führt Sie ein Coach oder Therapeut durch diese Übung. Meist wirken solche Übungen stärker, wenn Sie jemand begleitet, der die Methode bereits kennt und beherrscht. Sie können die Übung aber auch, wie oben beschrieben, gut alleine durchführen. Sie wirkt auch so.

Wann machen Sie den ersten Schritt? Ihre Heldenreise wartet!

Mit Ihren Fähigkeiten im Gepäck und Ihren Begleiterinnen und Begleitern an Ihrer Seite sind Sie gut gerüstet für Ihre Reise. Wohin sie Sie am Ende führt und was Ihnen unterwegs bevor steht, das erfahren Sie erst, wenn Sie losgehen. Ich wünsche Ihnen ein spannendes Abenteuer.

 

 

Magie? Gefährten? Was soll das denn?

Wieso spreche ich von Gefährten und „magischen“ Kräften? Hört sich nach Fantasy à la Herr der Ringe an – und ja, ein Stück weit stimmt das auch. Ich beziehe auf die Reise des Helden, die jeder Erzählung, jedem Märchen und Sage zugrunde liegt. Dabei ist die Heldenreise mehr als eine Blaupause für gutes Storytelling, sondern eine Richtschnur für unser Leben. Lesen Sie mehr im Blogpost Heldenreise.

Meine Frage an Sie: Wie war es für Sie?

Wie ist es Ihnen mit dieser Übung ergangen? Schreiben Sie mir doch bitte in den Kommentaren, ob sie Ihnen gefallen hat, was hilfreich war und was nicht.

Abenteuer Traumberuf: Kennen Sie Ihre „magischen“ Kräfte?

Sie wissen, was Sie wollen – klasse! Das Ziel, ihr Traumberuf, steht. Doch, wie kommen Sie da hin? Denn das Ziel zu kennen, heißt – leider – noch lange nicht, es auch erreicht zu haben. Und sich das Ziel nur wie ein Mantra jeden Morgen vorzusagen, bringt nichts. Ganz im Gegenteil scheinen positive Affirmationen alleine es sogar schwieriger zu machen, das Ziel zu erreichen. (1) Es hilft alles nichts: Sie müssen den ersten Schritt tun. So beginnt jede Reise, die Heldenreise wie der Weg zum neuen Beruf.

Doch bevor Sie sich auf Ihre Reise begeben, ist es sinnvoll Ihren Rucksack gut zu packen. Auch wenn andere schon Hals über Kopf aufbrechen, wie der Hobbit Bilbo Beutlin, der eines Tages ohne Frühstück und Taschentuch aus seiner behaglichen Höhle geradewegs in das Abenteuer seines Lebens rennt. Dabei ist Bilbos Reise, oder ganz allgemein gesagt die Heldenreise, eine gute Blaupause für unsere eigenen Reisen durchs Leben.

Der Weg ins Abenteuer

Was brauchen Sie für Ihren Weg? Wie bei jeder Wanderung helfen auch auf dem Weg zum Traumjob eine Karte, Motivation und Durchhaltevermögen. Die Karte ist dabei der Weg, den Sie sich überlegt haben, um Ihr Ziel zu erreichen.

Und wie bei jeder Wanderung durch unbekanntes Gebiet, ist es sinnvoll, sich einen Führer zu nehmen oder wenigstens mit jemand gesprochen zu haben, der den Weg kennt oder sogar schon mal selbst gegangen ist. Sie wollen von Krankenpfleger auf Journalist umsatteln? Dann sprechen Sie mit Menschen, die diesen Beruf bereits ausüben – und im Idealfall darin richtig gut sind. So fertigen Sie sich Stück für Stück Ihre eigene Karte zu Ihrem Traumberuf.

Darum reicht der Plan nicht – was Sie wirklich brauchen!

Also Karte einstecken und los? Leider reicht das oft nicht. Denn eine Karte ist nur eine Idee, nur ein Abbild der Wirklichkeit. Der Weg selbst ist – wie im Abenteuer – voller überraschender Wendungen und im schlimmsten Fall unbekannter Gefahren. Ja, eine Reise ist auch immer ein Wagnis!

Zum Glück warten aber nicht nur Schrecken und Gefahren auf Sie. Hinter mancher Kehrwendung Ihres Weges zeigt sich plötzlich ein freundliches Rasthaus oder eine sichere Burg. Und dort wie auf der ganzen Reise begegnen Ihnen Menschen, die Sie aufnehmen, trösten, unterstützten – und hin und wieder sogar begleiten.

Ob Zauberer oder Kumpel: Der Wert von Begleitern

Diese guten Seelen, Weggefährten, Mentoren und Begleiter sind von besonderer Bedeutung. Sie sprechen uns Mut zu, verraten uns Abkürzungen, warnen uns vor Gefahren oder stehen uns im entscheidenden Augenblick der Gefahr zur Seite. Aber: Es muss nicht unbedingt der mächtige Magier sein!

Bild: Zwerg und Zauberer im Wald Text: Wer ist Ihr Zauberer? Von Wegbegleitern und verborgenen Kräften

Jeder kann zum Weggefährten werden, selbst wenn die Person auf dem ersten Blick völlig unscheinbar wirkt. Ihre wahre Stärke zeigt sich nämlich oft erst in höchster Not. So ist es nicht der mächtige Zauberer Gandalf, der Frodo in seiner dunkelsten Stunde beisteht, sondern Sam Gamdschie, der unscheinbare, aber treue Freund Frodos.

Auf der Schwelle zu Mordor ist Frodo am Ende seiner Kräfte, den Pass Cirith Ungol kann er aus eigener Kraft nicht mehr überqueren. Sam trägt ihn über den Pass. Wer ist Ihr Sam, der immer zu Ihnen steht und Sie notfalls durch die dunkelste Nacht trägt?

Die Magie: Wo Sie das Zauberschwert finden

Wer einen Weggefährten hat, kann sich glücklich schätzen. Aber selbst solche Begleiter teilen meist nur ein Stück weit unseren Weg. Dann verlassen sie uns und gehen ihre eigenen Wege. Haben Sie sich je gefragt, warum im Hobbit Gandalf die Schar verlässt, gerade als diese den gefährlichen Düsterwald durchqueren müssen? Die Antwort: Es ist nicht sein Abenteuer!

Wir müssen deshalb darauf vorbereitet sein, dass uns diese treuen Weggefährten auch wieder verlassen. Zum Glück gibt es neben den wichtigen Begleiterinnen und Begleitern noch eine weitere Unterstützung, auf die Helden auf ihrer Reise zurückgreifen können: In den Geschichten sind es magische Artefakte, wundersame Waffen oder mächtige Zaubersprüche!

Die Macht der verborgenen Kräfte

Oft sind sich die Helden ihrer magischen Fähigkeiten nicht bewusst. Als der junge Luke Skywalker von Tatooine aufbricht, ahnt er nicht, dass die Macht der Jedi in ihm schlummert. Und als Biblo Beutlin seine Heimat Beutelsend verlässt, hätte er nie im Traum daran gedacht, dass ihm einmal seine Rätselfertigkeit das Leben retten wird.

 

Es ist wichtig, dass wir unsere Fähigkeiten kennen – nicht erst für das Ziel, das in unserem Fall unser eine neue Stelle oder ein neuer Beruf ist, sondern auch und besonders für den Weg dorthin. Denn selbst wenn das Ziel der Friede in der Galaxie, der Heilige Gral oder halt der Traumberuf ist, der Weg dahin kann lang, mühselig und gar gefährlich sein. Gut wenn wir in solchen dunklen Momenten auf unsere Kräfte zurückgreifen können.

Was sind Ihre magischen Kräfte und Wegbegleiter?

Uns allen stehen Magie, Superkräfte und treue Wegbegleiter zur Seite. Sie glauben mir nicht? Meist sind wir uns, wie die Helden, dieser Kräfte und Begleiter nicht richtig bewusst. Dabei stehen die magischen Kräfte aus Märchen und Film für nichts anderes als unsere eigenen Fähigkeiten. Und sie haben tatsächlich etwas Magisches: Sie haben uns in unserem bisherigen Leben bereits aus bodenlosen Löchern gerettet, in die wir gestürzt sind und sie werden uns in Zukunft helfen Abgründe zu überwinden, die unüberwindbar scheinen.

Die treuen Wegbegleiter aus den Geschichten sind in unserer Wirklichkeit die Menschen, die uns in unseren dunkelsten Stunden beigestanden haben. Mögen sie nun im Buch ein Zauberer oder im Film ein Jedi-Meister sein, auf Ihrem Weg ist es vielleicht der beste Freund, die Partnerin, die eigenen Eltern, eine Pastorin – oder ein Coach, der Ihnen beisteht.

Darum ist es hilfreich, seine Fähigkeiten und Unterstützer zu kennen

Es ist hilfreich, die eigenen magischen Kräfte (Fähigkeiten) und Wegbegleiter (Unterstützer) zu kennen: So wissen Sie, auf was und wen Sie sich verlassen können. Oft vergessen wir, was unsere wahren Stärken sind. Das liegt auch daran, dass unsere Gesellschaft immer noch in weiten Teilen defizitorientiert ist. Es beginnt schon in der Schule, wo in vielen Fällen nur die Rechtschreibefehler angekreuzt werden und nicht die Worte, die wir richtig geschrieben haben. So lernen wir mehr auf Fehler und Schwächen zu achten als auf Stärken. Dabei sind es unsere eigenen besonderen Fähigkeiten, die wir für die abenteuerliche Reise unseres Lebens benötigen.

Denn diese Stärken zeigen uns deutlich an, welcher Weg uns liegt und welcher eher nicht. Zum Ziel führen meist mehrere Wege. Ich bin überzeugt, dass Sie den Weg wählen sollten, der zu Ihnen passt. Außerdem bestärkt uns allein die Erkenntnis, dass wir auf so viele Fähigkeiten und gute Menschen setzen können. Oder um es mit den Worten von Dietrich Bonhoeffer zu sprechen: Wir fühlen uns dann von guten Mächten wunderbar geborgen.

Wie Sie Ihre Kräfte und Wegbegleiter kennen lernen

Im nächsten Blogpost zeige ich Ihnen anhand einer Übung, wie Sie Ihre eigenen „magischen Kräfte“ und Wegbegleiter finden, die Sie auf Ihrem Abenteuer begleiten.

 

Quellennachweise

(1) Die Psychologin Prof. Dr. Gabriele Oettingen sagt: „Ausschließlich positives Denken über die Zukunft führt jedoch – entgegen typischer Annahmen – zu schlechterer Leistung und weniger Erfolg.“ (Fettung von mir) http://www.woopmylife.org/?_locale=de

 

Meine Frage an Sie: Wie war es für Sie?

Wie hat Ihnen der Text gefallen? Schreiben Sie mir doch bitte in den Kommentaren, was Ihnen gefallen hat und was ich weiter ausführen sollte.

 

Übung „100 Ziele“: innere Stimme & Berufung finden

Ihnen ist klar: So geht es beruflich nicht weiter. Dann allerdings hört es auf. Sie haben keine Idee, keine Vision, was sie machen wollen. Noch nicht. Die Übung „100 Ziele“ trainiert Sie  zum einen, auf Ihre innere Stimme zu hören.  Zum anderen bildet sie eine gute Grundlage für Ihre langfristige Lebensziele – seien sie nun beruflich oder privater Natur.

Diese Übung ist ein erster Einstieg. Sie sensibilisiert uns für unsere Bedürfnisse, unsere Wünsche, unsere Träume, all das, was die innere Stimme uns erzählt. Sie brauchen für diese Übung lediglich etwas Zeit, ungefähr eine halbe Stunde, ein paar Blatt Papier und einen Stift.

Die Übung 100 Ziele – so geht’s

Die Aufgabe hört sich denkbar einfach an, hat es aber in sich: Sie schreiben 100 Dinge auf, die Sie in Ihrem Leben machen wollen. Also all das, woran Sie am Ende Ihres Lebens mit Freude zurückdenken wollen und dann zu sich sagen: Gut, dass ich das gemacht habe. Das kann der berühmte Baum sein, den sie pflanzen wollen – oder wollen Sie vielleicht lieber einen fällen? Es kann die eine große Reise um die Welt sein. Oder die noch größere Reise zu sich selbst. Das eigene Haus. Der eigene Garten. Die eigene Familie. Entscheidend ist nur: Es muss Ihr Wunsch sein!

Verstand: Du musst leider draußen bleiben

Wichtig ist, dass Sie sich hierbei wirklich frei machen von Logik und Verstand. Es geht nicht darum, zu bewerten. Es geht nicht darum, einzuschätzen, ob Sie Ihre 100 Wünsche erreichen können und wie. All das sind Fragen des logisch arbeitenden Verstandes. Die blockieren in dieser Übung den freien Fluss der Ideen. Es geht darum zu fabulieren, zu schwärmen und zu tagträumen. Sollte sich Ihr Verstand dennoch kritisch melden – das tut er manchmal sehr hartnäckig – dann danken Sie ihm freundlich für diesen Hinweis und wenden sich wieder Ihren Wünschen zu. Jetzt ist Zeit zum Träumen.

Ein Geständnis

Jetzt muss ich Ihnen etwas beichten: Diese Übung dauert doch länger als eine halbe Stunde. Sogar viel länger. Zumindest bei mir tut sie das. Meine 100 Ziele sind nämlich noch immer nicht vollständig. Es fehlen sogar eine ganze Menge! Und das ist gut so.

Tatsächlich streiche ich in den bestehenden Zielen munter rum, tausche aus oder konkretisiere etwas. Die 100 Ziele sind für mich ein ständiger Begleiter. Ich schaue immer wieder alle paar Monate hinein – und freue mich, wenn ich sehe, dass ich das ein oder andere schon erreicht habe. Und über die anderen Ziele freue ich mich, denn sie warten auf mich – irgendwo da vorne in der Zukunft.

Meine Frage an Sie: Wie war es für Sie?

Wie ist es Ihnen mit dieser Übung ergangen? Schreiben Sie mir doch bitte in den Kommentaren, ob sie Ihnen gefallen hat und was ich weiter ausführen sollte.

Wie finde ich meinen Traumberuf?

„Was will ich eigentlich im Leben?“ Was viele wie aus der Pistole geschossen beantworten können, sorgt bei anderen für Sorgenfalten. Auch die Frage nach dem Traumberuf ist eine solche Frage. Eigentlich ist es eine Frage, die uns einlädt zu fantasieren und unserer inneren Stimme zu folgen. Wieso aber quälen sich so viele Menschen dann gerade mit dieser Frage? Und vor allem: Wie finde ich eine Antwort auf diese Frage?

Eine Frage stellt auch immer etwas in Frage. Die Frage ist das sprachliche Gewand des Zweifels. Insofern ist es verständlich, dass sie uns manchmal abschreckt oder sogar Angst macht. Doch der Zweifels ist auch ein Geschenk: Indem er Dinge oder Meinungen hinterfragt, warnt er uns vor Fehlentscheidungen. Dennoch geht gerade die Frage nach dem Traumberuf tiefer. Es sind verschiedene Gründe, die es mir erschweren sofort und offen zu antworten, wenn mich jemand fragt: „Was willst du in deinem Leben erreichen?“

Wieso fällt es mir so schwer, einen Beruf zu wählen?

Wir leben in einer widersprüchlichen Zeit. Es gab 2015 in Deutschland allein 328 Ausbildungsberufe und rund 14.500 Studiengänge. Manche gehen sogar so weit zu sagen, dass sie sich ihren eigenen Beruf schaffen. Also könnte ich mir doch aus der Vielzahl einen Job suchen, der zu mir passt, oder? Leider ist es nicht so einfach.

Auch wenn die wenigsten einen Wechsel aktiv angehen, ein Großteil der Beschäftigten scheint alles andere als glücklich mit seiner Arbeit zu sein. Nur 17 Prozent der Beschäftigten brennen für ihren Beruf, der überwiegende Teil macht Dienst nach Vorschrift, so die Erkenntnis der jährlichen Gallup-Studie.

Das neue Mantra: Sei glücklich im Beruf!

Aber muss ich überhaupt glücklich im Beruf sein? Ich glaube, dass noch vor fünfzig Jahren die Frage nach Glück im Beruf selten gestellt wurde – sehr selten. (Wie übrigens in vielen Teilen der Welt immer noch.) Damals hatte ich eine Stelle, die mich und meine Familie ernährt hat, hab meinen Job gemacht und bin abends nach hause gegangen. Wenn überhaupt wartetete das Glück zuhause. Hört sich schrecklich an? Tatsächlich glaube ich, dass viele Menschen durchaus zufrieden und glücklich in ihrem Beruf waren.

Die Suche nach dem beruflichen Glück kann auch belasten.

Glück war nicht zu jeder Zeit ein so ein bestimmendes Thema und vor allem war es nicht der Hauptantriebsgrund für eine Berufswahl. Heute ist die Suche nach der Motivation und nach dem Glück allgegenwärtig. Das kann auch belasten.

Die Last mit dem Glück

Darf ich nicht einfach meinen Job machen? In Bewerbungsgesprächen nimmt die Frage nach der Motivation und der Identifikation mit dem Unternehmen mittlerweile einen hohen Stellenwert ein. Der Arbeiter von heute soll glücklich sein. Aber: Glücklich sein zu müssen macht – wie jeder Zwang – eher unglücklich.

Wie entscheide ich mich richtig?

In den Wirtschaftswissenschaften gibt es die Erkenntnis, dass es keine optimale Entscheidung gibt. Zumindest nicht, wenn eine optimale Entscheidung bedeutet, dass ich alle Informationen besitze und alle Möglichkeiten durchspielen kann. Das ist schlicht nicht möglich.

Leider haben wir Menschen den Drang, unsere Entscheidungen nach allen Seiten abzusichern. Und je größer die Folgen, desto höher der Druck. Und welche Entscheidung ist schon so groß wie die Wahl des richtigen Berufs – mal abgesehen von der Wahl des richtigen Partners. Ein echtes Dilemma.

Lern doch was Vernünftiges!

Eine Berufswahl muss Sinn machen. Die Frage ist nur, was ist mit Sinn gemeint. „Lern was Vernünftiges“ diese elterliche Forderung kennen viele von uns noch aus ihrer Jugend. In unserer Gesellschaft steht die rationale Norm oft an erster Stelle. Die Berufswahl muss logisch sein.

Wir sind mehr als der rationale Verstand.

Nur ist der Mensch kein logisches Wesen oder besser gesagt: Er ist mehr als sein logischer Verstand. Sinn machen Entscheidungen dann für uns, wenn wir sie ganzheitlich treffen – und nicht allein mit dem Verstand.

Druck von allen Seiten

Die Frage, was ich beruflich machen möchte, ist also aus vier Gründen schwierig: Erstens ist da die Vielzahl an Wahlmöglichkeiten. Zweitens steht bei manchen die Erwartung glücklich im Job zu sein und sich beruflich zu verwirklichen. Drittens empfinden wir die Herausforderung, uns optimal zu entscheiden und viertens die rationale Norm. Die gute Nachricht: Aus all dem gibt es einen Ausweg – wenn nicht mehrere!

Die 3 Schritte zum Traumberuf

Vorweg für alle Freunde rationaler Entscheidungen: Den Verstand müssen und wollen wir nicht ausschalten! Es geht lediglich darum, auch andere Teile unseres Selbst einzubeziehen. Ich empfehle bei der Suche nach dem Traumjob in drei Schritten vorzugehen:

  1. Was will ich?
  2. Was kann ich?
  3. Wer zahlt dafür?

1) Was will ich?

Alles beginnt mit der Frage: Was will ich? „Journalist“ war lange Zeit eine meiner Antworten auf diese Frage. Aber: Ich habe sie mir lange, lange Zeit nicht erlaubt auszusprechen. Dabei ist diese innere Begeisterung für ein Thema ein unglaublicher Kraftquell. Eine Kraft, die mich auch in meinem Beruf antreibt und begeistert.

2) Was kann ich?

Jetzt, wenn ich weiß, was ich möchte, frage ich mich erst, was ich kann. Also welche Fähigkeiten ich für meinen Traumberuf bereits besitze und welche ich mir noch aneignen muss. Neue Kenntnisse zu erwerben, fällt mir jetzt leichter. Ich tue es ja für meinen Traum.

3) Wer zahlt dafür?

Erst am Ende, im letzten Schritt, stelle ich die Frage, wer für meine Fähigkeiten zahlt. Erst jetzt suche ich mir einen Arbeitgeber oder Kunden.

Ist dieses Vorgehen logisch?

Ist es nicht doch logischer zuerst zu schauen, ob ein Berufswunsch überhaupt erreichbar ist? Sonst mache ich mir doch nur unnötig Hoffnung, oder? Diese Einwände sind eindeutig die Stimme des Verstandes, der uns vor Fehlentscheidungen warnen möchte. Leider ist es nicht der rationale Verstand, der auch dafür sorgt, dass wir uns glücklich fühlen. Deshalb muss er – erst einmal – zurücktreten.

Der Verstand wird gebraucht – zur richtigen Zeit

Der Verstand, der logisch arbeitende Teil unseres Gehirns, hat durchaus eine wichtige Funktion: Er kann planen und Folgen abschätzen. Wenn wir ein Ziel erst einmal aufgestellt haben, hilft er uns den Weg dorthin festzulegen. Allerdings ist er nicht besonders gut geeignet, ein Ziel aufzustellen, das uns wirklich begeistert. Das können andere Teile in uns besser. Diese Teile, nennen wir sie innere Stimme, gilt es zu finden.

Die innere Stimme oder: Der Ruf des Abenteuers

Die innere Stimme meldet sich oft unverhofft, mitten im Alltag klopft das Abenteuer an die Tür. So heißt auch in der Heldenreise diese Phase passend „Der Ruf des Abenteuers“ (s. den Blogpost Heldenreise). Im Buch „Der Hobbit“ kommt das Abenteuer in Gestalt des Zauberers Gandalf daher. Der Hobbit Bilbo Beutelin sitzt gerade gemütlich vor seiner Tür, raucht eine Pfeife und liest Zeitung, als der Zauberer aus heiterem Himmel erscheint und ihm ein Abenteuer anbietet. Der Hobbit, der seine regelmäßigen Mahlzeiten und sein zweites Frühstück liebt, lehnt ab und haut dem Zauberer im wahrsten Sinne des Wortes die Tür vor der Nase zu.

Ablehnung und Widerstand sind Teil der Heldenreise

Dem großen Zauberer die Tür vor der Nase zuzuschlagen? Es ist normal, dass wir den Ruf des Abenteuers abweisen. Viel zu oft sind wir von unseren inneren Wünsche völlig überrumpelt, manchmal richtig erschreckt – ganz wie der brave Hobbit. Aber was ist, wenn ich den rechten Augenblick verpasse? Heißt es nicht immer, ich muss den rechten Augenblick nutzen? Keine Angst, der Ruf des Abenteuers – und damit die innere Stimme – ist hartnäckig. Wer die Geschichte vom kleinen Hobbit kennt, der weiß: Das Abenteuer kommt!

Der Ruf wird lauter

Im Buch (bitte, bitte lesen Sie das Buch anstatt den Film zu sehen) kommt der Zauberer wieder – und bringt gleich eine ganze Schar Zwerge mit. Die stellen die behagliche Höhle des Hobbits auf den Kopf und sein Leben gleich dazu. Meine Lehre daraus: Der Ruf des Abenteuers kann ziemlich penetrant sein. Wer auf seine innere Stimme nicht hören will, wird unter Umständen wie der Hobbit vom Ansturm der Zwerge, äh, der inneren Wünsche überrollt.

Der inneren Stimme zuhören

Die Aussage „Ich weiß nicht, was ich will“ ist ein deutliches Zeichen, dass wir unsere innere Stimme nicht wahrnehmen. Es gilt, uns für diese innere Stimme empfänglicher zu machen, ihr mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Eine Übung dazu stelle ich Ihnen im nächsten Blogpost: Übung 100 Ziele vor.

 

Wie hat Ihnen der Start ins Abenteuer gefallen?

Wie hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Was fanden Sie nützlich, was hat Sie gestört, wovon hätten Sie gern mehr gelesen? Antworten Sie mir bitten in den Kommentaren!