Eltern-Gedöns Episode #EG273
Wie wir über Wut und andere Gefühle denken, hat auch viel damit zu tun, was uns vorgelebt wird und welche Geschichten wir darüber hören und glauben. Deswegen habe ich 15 Kinderbücher über die Wut zusammengesucht, die mich begeistert, überrascht oder berührt haben – und die dir und deinem Kind einen unvoreingenommenen Blick auf die Wut zeigen. In der Podcastfolge dazu erkläre ich dir außerdem, wie du die Bücher einsetzen kannst und was du aus meiner Sicht eher vermeiden solltest.
Meine Auswahl-Kriterien
Mein Hauptauswahlkriterium war und ist die Haltung, die Einstellung, die in den Büchern durchscheint.
(Weswegen du hier weniger Bücher mit tollen Tools zum Beruhigen findest, erkläre ich dir im Podcast.)
Wenn ich mir die Kinderbücher anschaue, dann frage ich mich: Wie wird die Wut gesehen und was ist die Absicht der Erwachsenen?
Denn in vielen vielen Büchern ist Wut leider immer noch genau das: Am Ende nicht erwünscht. Die Wut soll weg.
Das ist dann vielleicht auf der Oberfläche liebevoll eingepackt. Mit schönen Bildern und tollen Tools. Aber das Ziel ist klar: Wut, nein danke.
Diese Einstellung halte ich für fatal.
Oder die Wut darf höchstens ab und zu da sein!
Würden wir das auch über die Freude sagen: Die darf ab und zu sein?
Meine Haltung zur Wut
Meine Haltung: Wut ist wichtig und richtig. Sie ist ein ganz normales Gefühl und erfüllt bedeutsame Funktionen!
Das heißt nicht, dass wir andere verletzen dürfen.
Ja, es ist Teil unserer Entwicklung, zu lernen die Wut zu regulieren, Rücksicht zu nehmen und unsere Wut bewusst auszudrücken.
Kinder müssen also erst lernen ihre Wut zu regulieren.
Was sie dazu brauchen sind regulierte Erwachsene und die Erfahrung, dass sie auch mit ihrer Wut noch willkommen sind.
Es braucht also eine mitfühlende und annehmende Haltung von uns Erwachsenen.
Und eine Haltung zu vermitteln, das ist eins der großen Gaben von Geschichten und Büchern.
Daher kommen hier meine Lieblingsbücher rund um die große Wut: