Nicola Schmidt: Erziehen ohne Schimpfen

#Eltern-Gedöns Episode #EG070

Interview mit Nicola Schmidt von Artgerecht über Erziehen ohne Schimpfen

Wir wollen unsere Kinder liebevoll erziehen – doch was tun, wenn die Lieben nicht so wollen wie wir? Buchautorin Nicola Schmidt erklärt im Interview, wie Elternsein ohne Schimpfen geht.

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Wieso schimpfen als Eltern keine gute Idee ist

Indem ein Kind ein bestimmtest Verhalten zeigt, stellt es den Erwachsenen eigentlich eine Frage. Zum Beispiel: Bitte hilf mir, diese Herausforderung zu lösen. Bitte zeig mir die Regel, wie ich mich verhalten soll.

„Schimpfen funktioniert – sehr kurzfristig.“
Nicola Schmidt

Schimpfen wir in dieser Situation mit dem Kind, üben wir als Erwachsene noch mehr Druck auf das System aus. Damit verbauen wir die Möglichkeit, dass das Kind tatsächlich lernt, wie es diese Situation lernt.

Stattdessen lernt das Kind durch Schimpfen etwas völlig anderes. Zum Beispiel lernt es, dass es nichts wert ist. Das mindert langfristig das Selbstwertgefühl des Kindes.

Wenn ich schimpfe, mache ich mir auf lange Sicht die Sache schwieriger.“

Zum Glück geht es auch anders!

Wege aus der Schrei- und Schimpffalle

Wenn es Punkte gibt, an denen ich schimpfe, empfiehlt Nicola die Frage: Warum setz mich das als Mutter oder Vater unter Stress?

3 Schritte aus dem Konflikt

Zuerst signalisiere deinem Kind, dass es okay ist – auch wenn es gerade einen „Fehler“ gemacht hat. Dann braucht dein Kind die Rückmeldung, ob sein Verhalten erwünscht oder unerwünscht ist. Und drittens braucht dein Kind eine Alternative, wie es die Situation anders bewältigen kann.

Was du noch in dieser Folge lernst

  • Was mir beim Zelten mit meinen Kindern passiert ist [9:33]
  • Wie du herausfindest, worauf du anspringst [11:48]
  • Einfache Tricks von Nicola, um dich zu entlasten [12:30]
  • Was Nicola von perfekten Eltern hält  [15:08]
  • Die umverhandelbaren Regeln in Nicolas Familie [19:04]
  • Die Fahrstuhlmethode von [21:08]
  • Welche Bedeutung das Gefühl Scham hat [25:03]
  • Wie Nicola bei sich den Druck rausnimmt [28:57]
  • Wie du emphatisch Grenzen setzt [32:43]

Mehr über Nicola

Neben ihrem aktuellen Buch Erziehen ohne Schimpfen: Alltagsstrategien für eine artgerechte Erziehung hat Nicola eine ganze Reihe an Büchern geschrieben. Unter anderem: Artgerecht – das andere Baby-Buch, Artgerecht – das andere Kleinkinderbuch, Slow Family, Geschwister als Team und Mut: Wie Kinder über sich hinauswachsen.

Du erfährst mehr über Nicola auf ihrer Website nicolaschmidt.de, hier findest du auch die rund 80 jährlichen Termine wie Vorträge und Seminare. Mehr zum Artgerecht Projekt gibt es auf artgerecht-projekt.de, auf FacebookTwitter, Instagram und YouTube.

Shownotes

Nicola erwähnt im Interview Rick Hanson und Laura Markham. Rick Hanson ist Neurobiologe und beschäftigt sich unter anderem mit Achtsamkeit – empfehlenswert ist sein Newsletter Just One Thing. Die von Nicola erwähnte Fahrstuhlmethode stammt von Laura Markham, die zahlreiche Bücher zum Thema Positive und Peaceful Parenting geschrieben hat.

 

Übrigens: Hier war Nicola zum ersten Mal im Eltern-Gedöns-Podcast zu Gast!

 

Und: Wie läuft das mit dem Schimpfen bei euch?

Schreib doch mal in die Kommentare, wie es dir mit dem Schimpfen geht. Wo du vielleicht feststeckst oder auch was dir geholfen hat!

 


Wutanfälle meistern und gefühlsstarke Kinder begleiten

4-Wochen Kurs in Köln: Gelassen Wutanfälle meistern

In einem kombinierten Offline-Online-Training zeige ich dir, wie du dein Kind durch Wutanfälle begleiten kannst. Der Kurs Wutanfälle gelassen meistern besteht aus zwei Nachmittagsseminaren in Köln und zwei Online-Videos. Der Kurs startet am 18. November 2019.


Bist du erfolgreich als Vater?

#Eltern-Gedöns Episode #EG069

Bist du zufrieden als Vater? Zeichnung von Vater und Tochter

Bei nicht wenigen Vätern läuft es „super“, selbst wenn enge Freunde sie fragen – und dabei ist eigentlich gar nichts in Ordnung.

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Familie, Beruf und was noch?

Das Kind morgen fertig machen und zur Kita bringen, Elternabend und Schulfest und im Job war ja auch noch ein Projekt zu machen? Und wie war das mit Partnerschaft und Hobbys? Nicht wenig Väter kriegen diesen Spagat nicht gemeistert – und sind damit in bester Gesellschaft. Auch viele Mütter kämpfen mit dieser Vielzahl an Herausforderungen.

„Ein Kind ist kein Projekt.“

Manche Väter versuchen – bewusst oder unbewusst – ihre Erfolgsstrategien aus dem Beruf auf die Familie zu übertragen: Das Zeitmanagement verbessern , Aufgaben priorisieren und den Druck erhöhen. So hat der ein oder andere schon große Projekte gestemmt. Doch: Ein Kind ist kein Projekt!

Wieso Schimpfen keine gute Idee ist …

Falls du bisher ein Freund von Schimpfen, Strafen und Schreien warst – lege ich dir wärmsten die nächste Podcast-Folge ans Herz (online ab 26. August 2019). Da erklärt dir die Erziehungsexpertin Nicola Schmidt, wieso mehr Druck wirklich überhaupt keine gute Idee ist – rein wissenschaftlich betrachtet.

Das Zauberwort heißt Bindung

Denn die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Pädagogik und Psychologik zeigen deutlich: Es kommt au die Bindung an. (s. auch dazu die Podcast-Folge mit Nicole Strüber zur Resilienz und Bindung) Und ja, das sind jetzt keine bahnbrechenden völlig neuen Erkenntnisse, sondern die Forschungen reichen 50, 60, ja 70 Jahre zurück!

Wenn Väter nicht weiter wissen …

Wer sich im Kreis dreht und nicht weiterweiß – zum Beispiel mit seinem wütenden Kind – der ist gut beraten, sein eigenes Verhalten zu überdenken. Denn häufig genug neigen wir dazu unser bevorzugtes Verhalten einfach zu wiederholen oder zu intensivieren. So nach dem Motto:  Viel hilft viel.

Mehr Druck – oder das Ende vom Lied: Eltern schreien, schimpfen oder strafen  immer mehr und häufiger – und das Kind reagiert entsprechend.

Mehr desselben ist problemstabilisierend

Schon der große Paul Watzlawick sagte, dass mehr desselben problemstabilisierend ist. Willst du dass sich etwas ändert, ist es hilfreich auch dein Verhalten zu ändern.

Wieso Logik manchmal der falsche Ansatz ist

Viele Väter gehen die Sache sehr logisch an – leider folgt das Verhalten des Kindes häufig genug nicht dieser Logik. Das bringt Väter, die sehr im Kopf sind, schon mal um den Verstand. Und genau da liegt das Problem: Wir suchen eine Lösung auf der Verstandesebene, wo es eine Lösung auf Herzensebene braucht. Aber mehr dazu in dieser Folge.

Jetzt noch schnell meine beiden Tipps:

Meine 2 Tipps fürs Vatersein

  1. Beschäftige dich mit aktuellen Erkenntnissen, Ansätzen und Forschungsergebnissen zum Leben mit Kindern. Es gibt verflucht viel. Z.B. hier im Podcast, in Blogs und Büchern. Es lohnt sich.
  2. Such dir als Vater dein Dorf, deinen Tribe – damit meine ich Väter, mit denen du offen und ehrlich (!) sprechen kannst.
    (Vielleicht ist ja der Kreis der Väter etwas für dich – s.u. 😉 )

 

 


Der Kreis der Väter

Wir, Christoph und Christopher, sehen unser Vatersein als Weg an. Ein Weg, der sich entwickelt und auf dem wir laufend lernen. Wir lassen uns dabei von Liebe, Achtsamkeit und Mitgefühl leiten. Wir erleben, wie so Bindung und Nähe zu unseren Kinder entsteht. Und wir sehen, wie das unsere Beziehung und Partnerschaft nährt.

In dieser Gesellschaft fehlt oft der Platz für einen solchen Austausch – so wie es in den alten Kulturen noch gab. Wir wollen so einen Ort für euch kreieren.

Videos, Podcast-Interview und viele Infos zum Kreis der Väter und die Online-Anmeldung. 

 


Wie du mit deiner eigenen Wut umgehst

#Eltern-Gedöns Episode #EG068

Wenn Eltern die Wut packt – wie du lernst mit deiner Wut umzugehen

Was ist, wenn die Eltern die Wut packt? Wut hat eine wichtige Funktion, problematisch ist nur, wenn sie an der falschen Stelle rauskommt – und das Kind sie abbekommt.

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Die eigene Wut annehmen

Erstmal ist wichtig zu verstehen, dass Wut ein ganz normales Gefühl ist. Also solches hat es eine wichtig Funktion. Wut zeigt zum Beispiel an, dass eine unserer Grenzen verletzt wurde. Oder es kann anzeigen, dass eins unserer Bedürfnisse nicht erfüllt wird.

Es ist also im ersten Schritt hilfreich, die eigene Wut anzuerkennen.

Wut ist so etwas wie die Alarmanlage. Springt die Wut häufig an, kann es sein, dass unsere Alarmanlage defekt ist – quasi überempfindlich – oder dass tatsächlich laufend unsere Grenzen überschritten werden.

Das ist der Fall, wenn wir gestresst sind: Durch den Stress wird die Alarmanlage nämlich quasi überempfindlich und springt häufiger an.

Problematisch wird es nur, wenn die Wut quasi an der falschen Stelle herauskommt. Also wenn ich mein Kind anschreie, aber der Grund dafür mein eigenes Stresslevel, meine eigene Erschöpfung ist.

Verstehen: Woher kommt die Wut?

Je mehr ich verstehe, woher meine Wut kommt, desto besser kann ich ihr vorbeugen. Also wenn mir klar wird, dass ich einfach zu viel um die Ohren habe, dann ist es meine Aufgabe mich zu entlasten – statt mein Kind anzublöken, weil es seine Schuhe nicht in meinem Tempo anzieht …

Sollte das mit der Wut übrigens sehr hartnäckig sein, dann empfehle ich dir dich begleiten zu lassen – sei es nun von einem Eltern-Coach oder einer Therapeutin oder oder …

 

PS: Ausführlicher zum Thema Wut, Schreien und Schimpfen spreche ich mit Nicola Schmidt in der  Folge Erziehen ohne Schimpfen zum Starts ihres gleichnamigen neuen Buchs!

 

 


4-Wochen Kurs: Gelassen Wutanfälle meistern

In diesem Kurs lernst du, was bei großen Gefühlen im Gehirn deines Kindes vor sich geht, was es jetzt braucht und wie du es begleitest – so dass seine Bedürfnisse befriedigt werden, eure Beziehung wächst und dein Kind langfristig lernt mit großen Gefühlen umzugehen. Dieser  4-Wochen-Online-Kurs  besteht aus Videos zu den Hintergründen und Theorie (kurz und leicht verständlich), optionale Aufgaben für zwischendurch und 4 Live-Webinare, in denen wir gemeinsam üben, du dich mit den anderen austauschen kannst und ich Fragen beantworte.

Weitere Infos und die Kurs-Anmeldung: Wutanfälle deines Kindes gelassen meistern.

Tagesmutter, Kita und Schule: Übergänge fordern Kinder heraus

#Eltern-Gedöns Episode #EG067

Zur Tagesmutter zur Kita zur Schule: Übergänge fordern Kinder heraus. Eltern-Gedöns-Podcast

Ferien sind für Kinder eine Pause – und eine Zwischenzeit. Dieser Übergang von etwas Altem zu etwas Neuem kann herausfordernd sein, vor allem wenn es grundlegend ist wie von der Kita zur Schule. Was Kinder jetzt von ihren Eltern brauchen.

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Manchmal sind wir Erwachsene überrascht, wenn unsere Kinder in den Ferien nicht glücklich sind – wie wir uns das so vorstellen. Das kann an vielen Gründen liegen wie Langeweile, verreiste Freunde oder auch an der Zwischenzeit und den Übergängen.

„Papa, bin ich jetzt in der Dritten?“

Meine Tochter fragte mich letztens, ob sie jetzt in der dritten Klasse sei. Worauf ich antwortete: „Nein, noch nicht. Du kommst nach den Ferien in die dritte Klasse.“ (Wobei an unserer Schule die Gruppen ja eigentlich jahrgansücbergreifend sind 😉 – das Kind wollte es trotzdem wissen.) Sie: „Aber in der zweiten bin ich auch nicht mehr. Die Schule ist ja vorbei.“

Kinder wollen – wie wir Erwachsenen auch – wissen, woran sie sind, wo sie stehen. Zugehörigkeit ergibt Sicherheit. Die Ungewissheit von der Zwischenzeit ist jedoch um so größer, je größer der Sprung ist. Also zum Beispiel von zuhause zur Tagesmutter, von der Tagesmutter zu Kita, von der kleinen Gruppe zu den großen oder vom Kindergarten in die Schule.

Große Sprünge = große Gefühle

 

Diese großen Wechsel lösen mitunter auch große Gefühle aus. Das ist ganz normal und eine aus meiner sicher gesunde Reaktion. Schließlich sind Gefühle unsere körperliche Hinweisgeber.

Hurra, Einschulung! Wirklich?

Aber die Einschulung ist doch jetzt wirklich nichts, wovor man Angst haben müsste, oder?  Tatsächlich kann die Einschulung genauso große Freude wie Sorge auslösen – und beide Gefühle können übrigens auch zusammen auftreten …

Was Kinder unterstützt: Wir!

Immer wenn Kinder vor so großen Gefühlen stehen, die sie alleine nicht bewältigen können, benötigen sie Unterstützung von uns Erwachsenen. Dabei ist es egal, ob das Gefühl kurzzeitiger Natur ist wie bei einem Wutanfall oder langfristiger vorherrscht wie bei der Sorge vor dem nahenden Wechsel in die Schule.

Halt geben – Menschen und Rituale

Übergänge werden schon seit alterhers durch Rituale begleitet. Sie haben die Funktion Halt zu geben und etwas im Außen zu versinnbildlichen, was im Inneren von statten geht. So ist natürlich auch die Einschulung ein wichtiges Ritual. Allerdings fehlt ihr aus meiner Sicht häufig ein Element.

Die Einschulung konzentriert sich auf die Freude und den Stolz darüber, jetzt ein Schulkind zu sein. Freude gehört zum Wachsen dazu – doch genauso gehört halt auch die Sorge, die Traurigkeit, die Hilflosigkeit und die Wut mit dazu. Doch dieser Teile der Gefühlspalette wird in unserer Gesellschaft häufig ausgespart!

Wenn dir auffällt, dass diese auch bei euren Festen fehlt – sei es nun in das Abschiedsfest in der Kita oder dem Erstklässler-Fest in der Schule, dann kannst du diese ergänzen. Hast du den Eindruck, dein Kind beschäftigt eine dieser Gefühle, dann spiegle das ihm.

Das kannst du ohne Anlass machen, indem du dein Kind darauf ansprichst oder in einer Situation, in der dein Kind „plötzlich“ von Gefühlen überwältigt wird. Zum Beispiel indem du sagst: „Bist du vielleicht traurig?“ und falls es eine positive Antwort gibt: „Bist du vielleicht traurig, weil die Kindergartenzeit vorbei ist?“

Wichtig ist beim Spiegeln nur, dass du deine Vorschläge als Vorschläge begreifst. wenn du daneben gelegen hast mit deiner Vermutung, dann versuch eine andere Interpretation. Vielleicht ist dein Kind nämlich gar nicht traurig, sondern wütend.

Abschiede können auch eine witzige Note beklemmen, wie dieser Tweet beweist – das nimmt der Trauer sogar ein wenig die Schärfe.

 


Der Kreis der Väter

Wir, Christoph und Christopher, sehen unser Vatersein als Weg an. Ein Weg, der sich entwickelt und auf dem wir laufend lernen. Wir lassen uns dabei von Liebe, Achtsamkeit und Mitgefühl leiten. Wir erleben, wie so Bindung und Nähe zu unseren Kinder entsteht. Und wir sehen, wie das unsere Beziehung und Partnerschaft nährt.

In dieser Gesellschaft fehlt oft der Platz für einen solchen Austausch – so wie es in den alten Kulturen noch gab. Wir wollen so einen Ort für euch kreieren.

Alle Infos zum Kreis der Väter und zur Online-Anmeldung.