Fehler machen ist wichtig für Eltern
#Eltern-Gedöns Episode #EG063
Ohne Scheitern kein Erfolg – das wissen wir ja vom Laufenlernen unserer Kinder. Doch wie sieht es mit unserer eigenen Fehlerkultur als Eltern aus? Hier breche ich eine Lanze für das Fehlermachen.
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Laufen lernen funktioniert nur durchs Ausprobieren und Selbermachen – und das schließt nun mal Hinfallen ein. Ohne geht nicht. Manche Eltern hingegen scheinen fast schon Angst zu haben Fehler zu machen. Doch die übertriebene Vorsicht kann nach hinten losgehen. Was also tun?
Die Last perfekter Eltern
Wir bekommen ja als Eltern von überall her die Informationen, wie wichtig die ersten Jahre der Kindheit sind – ja auch hier im Podcast. Doch die vielen Informationen führen bei nicht wenigen Eltern zu einem schlechten Gewissen. Das kann ich immer wieder in Seminaren erleben, in denen es um psychologische Grundlagen und frühkindliche Prägungen geht. Die Vorstellung, was ich alles falsch gemacht haben könnte oder in Zukunft falsch machen könnte, stresst viele Eltern
Das Problem dabei sind meines Erachtens die zu hohen Ansprüche an uns selbst. Der Perfektionismus, der manche von uns dann überfällt. Doch das hat häufig, wie oben schon angedeutet, nicht den gewünschten positiven Effekt auf unser Kind. Ganz im Gegenteil.
Wenn wir die Last weitergeben
Wenn Eltern mit Sorge sind alles richtig zu machen, dann können Kinder das Gefühl der Sorge oder gar Angst eventuell mitbekommen. Sie könnten diese Sorge sogar auf sich beziehen und tief in sich spüren, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Oder sie übernehmen diese Sorge oder den Perfektionismus als Muster in ihr eigenes Verhalten.
Das Geschenk unperfekter Eltern
Unperfekt zu sein bedeutet Fehler machen zu dürfen. Das ist aus mehreren Gründen hilfreich. Zum einen signalisiert das dem Kind: Schau ich bin auch nur ein Mensch. Die Eltern, die Kindern meist überlebensgroß erscheinen, sind mit einem Mal auch ganz normale Wesen, die Fehler machen. Diese Erfahrung kann Kinder entspannen.
Elternsein als Weg
Ich sehe mein Elternsein als Weg an. Das heißt als Weg, auf dem ich lerne. Lernen funktioniert aber nur, wenn ich Fehler mache. Dabei ist ja ganz grundsätzlich die Frage, was ein Fehler ist. Vielleicht daher besser so ausgedrückt: Ich mache erst etwas auf eine Art und dann auf eine andere Art. Ich verändere mein Verhalten. Kurz ich lerne.
Fehler und was dann?
Wenn ich einen Fehler begangen habe oder besser gesagt das Gefühl habe, dass ich meinem Kind mit meinem Verhalten geschadet habe, dann tue ich das Gleiche wie bei einem Erwachsenen: Erstens baue ich Kontakt auf und schaue, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege. Zweitens entschuldige ich mich für mein Verhalten und suche gemeinsam nach einer Lösung.
Wenn Eltern auf diese Weise Fehler machen, dann kann das für Kinder ein echtes Geschenk sein. Sie lernen so, dass Fehlern zum Leben dazugehören und wie ich damit umgehe: Also indem ich Kontakt aufbaue, mich entschuldige und nach Lösungen suche.
Der Kreis der Väter
Wir, Christoph und Christopher, sehen unser Vatersein als Weg an. Ein Weg, der sich entwickelt und auf dem wir laufend lernen. Wir lassen uns dabei von Liebe, Achtsamkeit und Mitgefühl leiten. Wir erleben, wie so Bindung und Nähe zu unseren Kinder entsteht. Und wir sehen, wie das unsere Beziehung und Partnerschaft nährt.
In dieser Gesellschaft fehlt oft der Platz für einen solchen Austausch – so wie es in den alten Kulturen noch gab. Wir wollen so einen Ort für euch kreieren.
Alle Infos zum Kreis der Väter und zur Online-Anmeldung.
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