#Eltern-Gedöns Episode #EG046

Grenzen setzen und das innere Kind | Eltern-Gedöns-Podcast mit Christopher End zu achtsamen Elternsein

Im zweiten Teil der Reihe „Grenzen setzen“ gehe ich auf die beiden Grundbedürfnisse Verbundenheit und Freiheit ein. Und den Widerspruch, der aus beiden Bedürfnissen entsteht. Dazu gibt es auch eine kleine Geschichte: Das Dilemma der Stachelschweine.

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In der ersten Folge zu Grenzen setzen im Leben mit Kindern hatte ich erklärt, warum ich glaube, dass erstens Grenzen setzen Teil unseres Elternseins, unseres Menschseins ist. Und zweitens diese Grenzen anders sind als viele annehmen: Nämlich flexibel, durchlässig und mit wachsend.

Grenzen geben schlicht und einfach Halt. Und Halt ist eines von zwei Grundbedürfnissen, die in einem Wechselspiel stehen: Nähe und Distanz, Verbundenheit und Autonomie, Halt und Freiheit.

Das Dilemma der Stachelschweine

Sehr anschaulich erklärt dies die Geschichte „Die Stachelschweine“. Es ist eine Parabel von Arthur Schopenhauer:

Es ist kalt und die Stachelschweine kommen zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen. Doch wenn sie ganz nah sind, stechen sie sich an den Stacheln der anderen. Also bewegen sie sich sofort wieder weg von ihnen, außerhalb der Reichweite der Stacheln. Doch kaum in Sicherheit vor den Stacheln wird ihnen wieder kalt und sie beginnen sich wieder aufeinander zuzubewegen. Das geht solange, bis sie einen Abstand gefunden haben, der sie wärmt und zugleich vor den Stacheln bewahrt.

Nähe oder Distanz? Ein nicht lösbares Koan

In der Psychologie würde man das wohl optimale Distanz nennen. Doch das ist ein Trugschluss des rationalen Verstandes, meint Samarona Buunk, ein spiritueller Lehrer. Dieser Teil unseres Gehirns arbeitet in Kategorien, schwarz oder weiß, richtig und falsch, entweder oder. Die beiden Grundbedürfnis nach Nähe und Distanz sind für den Verstand wie ein Zen-Koan, ein unlösbares Rätsel. Ein nicht überwindbarer Widerspruch.

Lösen kann nur der das Rätsel, der den Widerspruch lebt. Der in der Verbundenheit autonom bleibt, der im Alleinsein verbunden bleibt, so Samarona Buunk.

Die Reihe zu Grenzen setzen