• Wie wir uns durch Zuhören mit unserem Kind verbinden

Eltern-Gedöns Episode #EG115

Die personenzentrierte Gesprächsführung nach Carl Rogers passt wie angegossen zum bindungs- und beziehungsorientierten Leben mit Kindern. Sie gibt uns eine Haltung und Methode an die Hand, uns mit unserem Kind zu verbinden – gerade in herausfordernden Momenten.

Personenzentriert und bindungsorientiert

Ich weiß nicht, ob sich Carl Rogers, der Begründer der personenzentrierten Gesprächsführung, und John Bowlby und Mary Ainsworth, die Eltern der Bindungsforschung, je persönlich getroffen haben – aber sie haben nicht nur zur gleichen Zeit gelebt, sondern sich auch mit sehr ähnlichen Themen beschäftigt: Mit der Frage, wie das Leben gelingen kann.

Bowlby und Ainsworth beobachteten Familien und schlussfolgerten, welches Verhalten Kinder gut tut und was eher hinderlich ist. Rogers beobachtete Therapeut:innen und schlussfolgerte, welches Verhalten den Klienten gut tut und was eher hinderlich für den therapeutischen Prozess ist.

Daraus entwickelte Rogers eine Art der Gesprächsführung, die auf Empathie, Echtheit und unbedingte Akzeptanz beruht. Ihre Wirkung entfaltete sie weit über die therapeutische Arbeit hinaus – bis hinein ins Leben mit Kindern.

Es scheint mir fast, als ob die personenzentrierte Gesprächsführung die praktische Antwort auf die theoretischen Erkenntnisse und Forderungen der Bindungsforschung sei. Wie du das in der Familie umsetzen kannst, erfährst du in dieser Folge.

Vielleicht kannst du es dir angesichts von ständiger Wutanfälle, Schreien und Toben gerade kaum vorstellen – doch wie wäre es, wenn du selbst bei Wutausbrüchen deines Kindes ruhig bleibst, dein Kind beziehungsorientiert begleitest und ihm so beibringst sich selbst zu beruhigen?!

(Und lernst dich selbst zu beruhigen?!)