• Wie du viele gleichzeitige Herausforderungen angehst

Eltern-Gedöns Episode #EG141

Familie, Job, Partnerschaft, Gesundheit, Umwelt, Wohnen, Spiritualität und Persönlichkeit – wo anfangen, wenn du den Wald vor lauter Problemen, äh Bäumen nicht mehr siehst?

In dieser Folge erkläre ich dir, wann es sinnvoll ist, NICHT mit der größter Herausforderung anzufangen (und wann du genau dem folgen solltest).

Und ich mache dir Mut, bestärke dich den Pfad der Veränderung zu beschreiten – auch und gerade dann wenn es so ausschaut, als gäbe es keinen Weg aus diesem dunklen Wald.

Podcast-Transcript

Hier findest du eine Mitschrift der aktuellen Folge.

Ja, heute in dieser Folge geht es um Veränderung, um Wandel, um unsere persönliche Veränderung. Es geht um die Frage, wo ich anfange, wenn ich den Wald vor Bäumen oder vor Problem nicht sehe.

Natürlich kann es sinnvoll sein zu sagen: „Ich fange dort an, wo ich den größten Impact, die größte Wirkung entfalten kann.“ Das ist zudem ein Argument, das uns sehr logisch vorkommt. Trotzdem gibt es Fälle, in denen das nicht sinnvoll ist sich daran zu versuchen.

Was passieren kann, wenn du die großen Dinge zuerst angehst, ist dass du dich verhebst – gerade wenn du das Gefühl hast, es sei zuviel. Und wenn du nicht weißt, wo du anfangen soll.

Das sind in meinen Augen Anzeichen dafür, dass du eigentlich eher etwas brauchst was für Leichtigkeit steht und für einfache kleine Schritte.

Oft  gibt es dann einen Teil in uns, der dann sagt „nein – ist doch viel besser  Gleich das Große anzupacken und dann haben wir alle Probleme gelöst.“

Ich würde einladen dich einladen wollen einfach mal zu überlegen, wie das sein könnte wenn du mit kleinen Schritten beginnst. Gerade wenn du dieses Gefühl hast: im Job, läuft es irgendwie nicht so rund, in der Familie mit dem Kind ist es auch schwierig, und in der Partnerschaft erfahre ich auch keine Unterstütztung und  eigentlich will ich auch noch was draußen verändern, also vielleicht, was für die Umwelt tun und Aufräumen müsste ich auch mal hier drin, wie das alles eingerichtet ist, das gefällt mir gar nicht mehr. Und wenn ich mir alles an gucke diese ganzen Baustellen vielleicht muss ich erst mal an meiner Persönlichkeit arbeiten.

Wenn du dieses Gefühl hast, dass du den Wald vor lauter Problemen nicht mehr siehst, dann ist meine große Einladung: mach kleine Schritte – und es ist völlig egal wo du anfängst!

Ich würde dich einladen da hinzugehen, wo es leicht ist oder dein Herz aufgeht.

Wenn du spürst, dass die ganze Masse an Problemen überwältigend ist, dann kann es wirklich hilfreich sein zu sagen: „nein ich packe jetzt (noch) nicht meine Partnerschaft an“ oder „nein ich kündige jetzt nicht den Job“. Einfach weil wenn du so große Dinge anpackst und veränderst, beendest, neu gestaltest, dann ist es gut Halt zu haben – im Innen und/oder im Außen. Wenn der gerade nicht da ist, ist es gut das nicht sofort jetzt anzugehen, sondern mit den kleinen Sachen zu beginnen.

Vielleicht ist das: „Ich räume dieses eine Regal auf, das mich immer schon fuchst oder ich mache mir eine Stelle in meiner Wohnung, so das mir wirklich mein Herz aufgeht, wenn ich die betrachte.“ Also statt die ganze Wohnung auf einen Schlag zu verändern, mit einem kleinen Regalbrett anzufangen.

Jede Veränderung bewirkt Veränderung und ist sie noch so klein.

Wenn du diese kleinen Schritte gehst, kommst du schnell wieder in dieses Gefühl „auch ich kann was bewirken“!

Es ist so hilfreich, dass du dieses Gefühl mitnehmen kannst, wenn du große Dinge bewegen möchtest – und das kannst du! Das ist das, was ich dir hier mitgeben möchte.

Das ist kein Plädoyer dafür, dass du dich darauf beschränken sollst dein Zuhause aufzughübschen – ganz im Gegenteil: Ich bin völlig überzeugt davon, dass wir viel mehr verändern können, als wir uns gerade jetzt vorstellen können.

Ich bin das beste Beispiel dafür, was wir schaffen können, glaub mir.

Ich konnte mir nicht vorstellen als Schüler, dass ich mir meine Berufswünsche, meine Träume jemals erfüllen könnte!!

Hättest du mich damals gefragt, was mich wirklich interessiert, was ich am liebsten machen würde, dann hätte ich gesagt: Ich will schreiben, am liebsten als Journalist und Bücher möchte ich auch machen – und ich will Therapeut sein.

Für das Studium der Psychologie brauchte man damals einen Schnitt von 1,0 – ich kann dir sagen: ich habe mein Abi gemacht mit einem Schnitt von 2,8, damit war es (in meiner Wahrnehmung) unmöglich in die Nähe des Psychologiestudiums zu kommen.

Heute darf ich als Therapeut arbeiten – ja, das hat lange gedauert, aber ich habe es geschafft!

Und zuvor habe ich 15 Jahre journalistisch gearbeitet – obwohl ich eher so ein 4er Kandidat in Deutsch war und ich eher die Rückmeldung in der Schule bekommen habe, dass das Fach Deutsch eigentlich nicht mein Ding sei …

Letztes Jahr habe ich mein erstes Buch veröffentlicht und ich kann dir sagen es wird nicht das letzte sein.

Was ich dir sagen will: Es ist viel mehr möglich als wir uns zu träumen wagen!

Es geht um dieses Wagnis und natürlich würde ich dir sagen wollen: Ey nimm die großen Dinge an!

Aber nur wenn du den inneren Halt dafür hast oder einen äußeren Halt.

Dann kannst du tief einsteigen, dann kannst du die großen  Bretter bohren.

Merkst du hingegen, dass du davor Respekt hast, dass du vielleicht sogar Angst hast, dass jetzt alleine anzugehen, dann würde ich dir empfehlen entweder warte bis du in ruhigere Gewässer – oder hol dir Unterstützung, Begleitung.

Auch wenn der Vorfall im Suezkanal das vielleicht gerade nahelegt: Nein, keiner beginnt so ein riesiges Containerschiff zu steuern, der nicht vorher auf etwas Kleinerem gelernt hat.

Keiner beginnt einfach so einen 40-Tonner zu fahren. Nein, du beginnst mit einem normalen Führerschein. Und auch dafür übst du – und zwar in Begleitung einer Fahrerlehrer:in.

Wenn du etwas lernen willst, wenn du was verändern willst, dann hol dir deinen persönlichen Fahrlehrer.

Wenn du denkst, wenn du spürst: es ist zu groß und ich möchte es aber alleine angehen, dann geh da lang, wo es leicht ist und mach kleine Schritte.

Du wirst merken, dass je mehrkleine Schritte du machst, desto eher wirst du auch bereit sein große Schritte zu gehen.

Ja, ich möchte dir das einfach ans Herz legen: Veränderung ist möglich – ich sehe das auch immer wieder an Menschen im Coaching.

Die stehen genau da und denken: ich habe keine Ahnung, ich sehe keinen (Aus-)Weg und ich kann das nicht

Und manchmal sind nach wenigen Stunden Veränderungen sichtbar – oft gar nicht für die Klient:innen, aber für mich.

Ich sage dann: Schau mal da hast du es schon gemacht.

Die Menschen sind dann so berührt und so erstaunt, wenn sie sehen welche Wirkung sie erzielt haben.

Und jetzt du: Steht bei dir ein großer Sprung an oder kleine Schritte? Beides hat seine Zeit. Du entscheidest.


PS: Findest du einen solchen Transkript hilfreich? Oder brauchst du den eher nicht? Schreib mir gerne – ich überlege gerade, ob ich in Zukunft mehr Mitschriften der Podcast-Folgen veröffentlichen soll (sie kosten allerdings Zeit und Geld).

Vielleicht kannst du es dir angesichts von ständiger Wutanfälle, Schreien und Toben gerade kaum vorstellen – doch wie wäre es, wenn du selbst bei Wutausbrüchen deines Kindes ruhig bleibst, dein Kind beziehungsorientiert begleitest und ihm so beibringst sich selbst zu beruhigen?!

(Und lernst dich selbst zu beruhigen?!)