• Warum Meditation zur Grundausstattung von Eltern zählen sollte

Eltern-Gedöns Episode #EG112

Kinderwagen oder Tragetuch zählen zur Grundausstattung, wenn Menschen Eltern werden – doch die innere Ausstattung wird häufig noch stiefmütterlich behandelt. Dabei könnte z.B. Meditation oder jede Art von Achtsamkeitstraining ein wahres Geschenk für viele Eltern werden. Denn die wahre Herausforderung ist nicht das Kind von A nach B zu bringen, sondern mit dem Kind zu sein – auch wenn es gerade müde, wach, hungrig, ängstlich, wütend oder voller Schmerzen ist.

Meditation ist beobachten.

Meditation heißt für mich beobachten, was ist. In dem ich mich auf das konzentriere, was gerade im Moment passiert, trete ich gleichzeitig aus dem Strom der Gedanken heraus. Die Gedanken sind noch da, aber ich kann sie jetzt beobachten – ohne mich darin zu verlieren.

Das braucht natürlich – wie alles andere auch – Übung.

Mir hilft es mich zu erinnern, wie mein Kind gelernt hat zu sprechen und zu laufen – mit vielen „Fehlern“, Hinfallen und lustigen Versprechen. Liebevoll begleitet die ganze Zeit von uns Eltern. Genauso liebevoll dürfen wir uns als Eltern selbst begleiten, wenn wir meditieren. Die Gedanken schweifen ab oder wir mit ihnen? Wunderbar, dass wir das entdeckt haben!

Worauf es ankommt ist Verbindung und die Art von Präsenz zu üben, die die Dinge zu verlangsamen und aufzuwachen zu den Dingen, die um uns herum geschehen.
Tina Payne Bryson

So unterstützt uns Meditation als Eltern

  • Auszeit

    Meditation ist eine Auszeit. Eine Pause von dem Getriebensein, von dem Gefangensein in Gedanken und Sorgen.

  • Beobachten

    Meditation schult den inneren Beobachter. Die Instanz, die uns uns selbst beobachten und betrachten hilft: Was denke ich gerade? Sie schafft nicht nur einen Abstand zu unseren eigenen Gedanken und Gefühlen, sie hilft uns auch andere liebevoll und absichtslos zu beobachten.

  • Entspannung

    Regelmäßige Meditationspraxis führt langfristig zu einer Entspannung. Wir lernen die Entspannungsreaktion des Körpers schneller einzuladen.

  • Verbindung

    In Meditation lernen wir präsent zu sein. Diese Präsenz ist die Voraussetzung für tiefen Kontakt auch mit anderen Menschen. Dieses Präsentsein kennen viele Eltern, wenn sie sich im Spiel mit ihren Kindern aufgehen oder in den Augen eines Babys „verlieren“.

Eine angeleitete Meditation für dich

In dieser Folge erzähle ich dir nicht nur warum Meditieren (oder jede Form von Achtsamkeitsübung) dich in deinem Elternsein unterstützt, sondern wir meditieren auch zusammen 🙂 Ja, es gibt es eine kleine angeleitete Meditation für dich. Sie dauert knapp 20 Minuten. Nimm dir also Zeit, wenn du sie sofort durchführen willst.

Vielleicht kannst du es dir angesichts von ständiger Wutanfälle, Schreien und Toben gerade kaum vorstellen – doch wie wäre es, wenn du selbst bei Wutausbrüchen deines Kindes ruhig bleibst, dein Kind beziehungsorientiert begleitest und ihm so beibringst sich selbst zu beruhigen?!

(Und lernst dich selbst zu beruhigen?!)