• Leben mit Depression als getrennterziehender Vater | Byung Jin Park

Eltern-Gedöns Episode #EG151

In seinem Buch Ins Leere gelaufen erzählt der Anwalt Byung Jin Park, wie er eine Depression entwickelte und wie er diese Phase überwand. Im Podcast spricht Byung darüber, was das mit der Beziehung zu seiner Tochter gemacht hat und welche Bedeutung Twitter auf seinem Weg der Heilung hatte.

Von außen betrachtet hatte Byung alles: Verheiratet, Vater einer Tochter, ein eigenes Haus und einen guten Job. Doch unter der Oberfläche, hinter dem freundlichen Lächeln sah es anderes aus.

Eindringlich und offen schreibt Byung in seinem Buch über diese Zeit der Depression und über seinen Weg in eine psychosomatische Klinik. Das Buch ist ein Erfahrungsbericht, der das Krankheitsbild Depression greifbarer macht, und ein Buch, das Mut machen kann.

Byungs Bericht zeigt auch deutlich auf, was förderlich auf dem Weg aus einer depressiven Phase ist: Halt gebende Beziehungen.

Byung Jin Park

Byung arbeitet heute als Syndikusrechtsanwalt, sein Buch heißt Ins Leere gelaufen: Wie ich meine Depression überwand und mich selbst neu kennenlernte. Auf den Buchtitel bezogen sagt Byung übrigens , dass er die depressive Phase überwunden hat, die Krankheit Depression ihn aber weiter begleitet.

Hier findest du mehr von Byung

Byung twittert unter @herrpandabaer, bloggt und spricht in seinem Podcast Pandastisch – du findest Byung auch auf Instagram, auf YouTube, Facebook, LinkedIn und Discord.

Was ich in dieser Folge gelernt habe

  • Depressionen sehr unterschiedlich sind.
  • Wie Twitter Byung in seiner depressiven Phase Halt gegeben hat.
  • Welche Vorwürfe und Gedanken er sich über die Beziehung zu seinem Kind gemacht hat.
  • Wie er mit diesen Selbstvorwürfen umgegangen ist.
  • Dass Byung beim Versuch es „wieder gut zu machen“ anfangs nicht wirklich die Bedürfnisse des Kindes im Blick hatte …
  • … und wie er den Dreh hinbekommen hat, sein Kind und dessen Bedürfnisse zu sehen.
  • Wie sich das Verhältnis von Byung zu seinen eigenen Eltern nach und durch seine Krankheit verändert und verbessert hat.
  • Wieso Selbstschutz für Angehörige und Menschen im nahen Umfeld so wichtig ist.
  • Was passieren kann, wenn Menschen versuchen zu helfen.

Was ich Byung gefragt habe

  • Die Frage: Was macht das mit meinem Kind, wenn Papa eine Depression hat.
  • Wie sich die Depression sich bei ihm angefühlt hat oder gezeigt hat.
  • Wie er es geschafft hat sich Hilfe zu suchen.
  • Wie er sich auf Twitter geschützt hat vor verletzenden Kommentaren.
  • Wie Byung geschafft gnädiger mit sich zu sein.
  • Wem würde er einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik empfehlen?
  • Wie sich die Beziehung zu seiner Tochter verändert hat – durch diese Selbstfürsorge.
  • Wie Byung und seine Eltern es geschafft haben, sich wieder anzunähern.
  • Was Byung den Menschen im Umfeld eines Menschen mit psychischer Erkrankung empfehlen würde.
  • Wie man Menschen mit psychischer Erkrankung aus Byung Sicht unterstützen kann und was dabei zu beachten ist.

Was tun bei Depression?

Auf der einen Seite ist Depression eine komplexe Krankheit, die weitreichende Folgen haben kann. Auf der anderen Seite gibt es bewährte Therapien (Medikamente + Psychotherapie). In seinem Buch bricht Byung auch die Lanze für stationäre Behandlungen – also den Aufenthalt in einer Klinik.

Eine Depression sollte m.E. immer von fachärztlicher Seite diagnostiziert und begleitet werden. Ansprechpartner:innen sind also Fachärztinnen für Psychiatrie und Psychotherapie oder psychologische Psychotherapeuten.

Wenn du das Gefühl hast, dass über zwei Wochen hinweg deine Gedanken immer sorgenvoll kreisen und du da nicht aussteigen kannst,  du dich niedergeschlagen fühlst oder antriebslos oder den Gedanken hast , hol dir Hilfe!

Hier findest du einen anonymen Online-Selbsttest der Deutschen Depressions Hilfe.

Schnelle Hilfe am Telefon gibt es bei

  • der Telefonseelsorge: anonym, rund um die Uhr und kostenlos unter der (0800) 111 0 111 oder (0800) 111 0 222.
  • dem Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe: unter (0800) 33 44 533 (Mo, Di, Do: 13:00 – 17:00 Uhr Mi, Fr: 08:30 – 12:30 Uhr)
  • der Nummer gegen Kummer für Kinder- & Jugendliche:  0800 / 11 10 333 (14-22 Uhr)
  • in akuten Krisensituationen wende dich bitte umgehend an eine Ärztin oder einen Arzt, die Ambulanz der nächsten psychiatrischen Klinik oder den Notarzt unter der Telefonnummer 112.

So schlecht es dir auch gehen mag, ich will dir nur sagen: Es gibt Menschen da draußen, die sind dafür ausgebildet dich zu begleiten und sie sind da, um dir Halt zu geben.

Vielleicht kannst du es dir angesichts von ständiger Wutanfälle, Schreien und Toben gerade kaum vorstellen – doch wie wäre es, wenn du selbst bei Wutausbrüchen deines Kindes ruhig bleibst, dein Kind beziehungsorientiert begleitest und ihm so beibringst sich selbst zu beruhigen?!

(Und lernst dich selbst zu beruhigen?!)