• Dr. Rebecca Böhme: Kuscheln - neurowissenschaftlich empfohlen

Eltern-Gedöns Episode #EG132

Dr. Rebecca Böhme forscht zu menschlicher Berührung und erklärt in ihrem Buch Human Touch, wieso Kuscheln so wichtig ist.

Wir sprechen in dieser Podcastfolge unter anderem darüber, was im Körper bei Berührung passiert, was gegeben sein muss, damit die Berührung positiv wirkt und wie Eltern allein durch die Kraft der Berührung die Resilienz  ihre Kinder stärken können.

Außerdem erklärt mir Rebecca, wieso wir Hautrezeptoren haben, die auf 32° C ausgelegt sind und was wir gerade jetzt tun können, wenn berühren und körperlicher Kontakt durch die Pandemie-Bestimmungen so eingeschränkt sind – und wieso manchmal jetzt gerade für Eltern weniger Berührung auch wichtig sein kann. Das alles und viel mehr in diesem wie ich finde so wunderbaren Gespräch über Human Touch.

Rebecca Böhme

Dr. Rebecca Böhme ist Neurowissenschaftlerin, Buchautorin und Assistenzprofessorin am Zentrum für soziale und affektive Neurowissenschaften in Linköping. Linköping liegt in Schweden, wo Rebecca mit ihren zwei Kindern und Mann lebt. Neben Human Touch – warum körperliche Nähe so wichtig ist hat Rebecca auch das Buch Resilienz – über die psychische Widerstandskraft geschrieben.

„Wir helfen dem Kind durch eine liebevolle Berührung seine eigenen Emotionen zu regulieren.“
Dr. Rebecca Böhme

Hier findest du mehr von Rebecca

Rebeccas Website lautet rebeccaboehme.com, darüber hinaus erreichst du sie über Twitter Instagram und LinkedIn.

Was ich in dieser Folge gelernt habe

  • Dass wir die Bedeutung von Berührung häufig in der Mitte des Lebens vergessen.
  • Wie Berührung wirkt, hängt davon ab, in welchem Kontext sie passiert.
  • Dass wir nicht alle Berührung aus Sicherheitsüberlegungen (Übergriff) streichen sollten.
  • Dass Berührung nach einer langen Umarmung nachweislich Stress-Hormone senkt.
  • Wenn ich jemand anderen berühre, ich mich durch die Berührung auch selbst erfahre – einen Körper und meine Grenzen.
  • Dass ich nicht nur Menschen berühre, die mir nahe sind, sondern dass ich auch Menschen mir annähre, indem ich sie berühre.
  • Welche anderen Möglichkeiten es gibt, sich mit Menschen zu synchronisieren, wenn Berührung nicht geht.
  • Dass wir nur auf dem ersten Blick uns weniger berühren als in anderen Kulturen.
  • Dass es einen Unterschied gibt zwischen kulturellen Vorgaben, Trends und „biologischem Bedürfnis“ gibt.
  • Wie der Unterschied zwischen Selbst- & Fremdberührung sich bei ADHS auswirkt.
  • Weshalb es wichtig ist, gerade jetzt im Lockdown als Eltern gegenüber seinen Kindern seine Grenzen aufzuzeigen.

Was ich Rebecca gefragt habe

  • Wieso Berührung für uns so wichtig ist.
  • Was Berührung im Körper auslöst.
  • Was beim Kind passiert, wenn ich es zum Trösten in den Arm nehme.
  • Was geschieht, wenn wir in dieser berührungslosen Gesellschaft durch Corona nicht mehr berühren dürfen.
  • Wie können wir Berührung jetzt (in der Zeit von Corona/im Lockdown) leben?
  • Berühren wir uns weniger als Menschen in anderen Ländern?
  • Ob es einen Wandel gibt in der Art wie und wie häufig wir uns berühren.
  • Welche Bedeutung Berührung für Menschen mit AD(H)S und Autismus haben.
  • Ob Berührung etwas mit unserer Resilienz zu tun hat.

Vielleicht kannst du es dir angesichts von ständiger Wutanfälle, Schreien und Toben gerade kaum vorstellen – doch wie wäre es, wenn du selbst bei Wutausbrüchen deines Kindes ruhig bleibst, dein Kind beziehungsorientiert begleitest und ihm so beibringst sich selbst zu beruhigen?!

(Und lernst dich selbst zu beruhigen?!)