• Was Verkaufen mit Elternsein zu tun hat (mehr als du denkst)

Eltern-Gedöns Episode #EG397

Du willst weniger schimpfen, gelassener bleiben, deine Wut anders begleiten – und es klappt nicht? Willkommen im echten Leben. In dieser Folge erzähle ich dir, was in uns passiert, wenn Veränderung schwerfällt. Ich spreche über innere Widerstände, über meinen eigenen Umgang mit Druck – und warum echte Veränderung nicht brachial sein muss, sondern im Einklang mit dir selbst entstehen darf

Es klappt nicht …

Zum Thema: Du willst etwas verändern, du hast einen guten Plan,
du hast vielleicht auch schon viel gelesen über beziehungsorientiertes Elternsein – und trotzdem: Das mit dem weniger Schimpfen, mit dem gelassener bleiben, die Wut anders zu begleiten – es klappt nicht.
Oder nicht sofort. Es dauert ewig. Du fällst wieder zurück in alte Muster. Und was geschieht dann?

Dann kommen diese Gedanken: Ich kann das nicht. Also Selbstzweifel.
Oder Zweifel an der Methode: „Das funktioniert sowieso nicht mit dem Beziehungsorientierten.“
Gerade ist das ganze Netz voll davon – oder was auch immer bei dir geschieht.
Das kann sehr unterschiedlich sein.

Die wesentliche Frage ist jedoch: Was geschieht bei dir, wenn es nicht klappt?

Vielleicht hast du früh gelernt, dich anzupassen statt Wut zu zeigen –
und du schluckst dann die Frustration runter.
Oder du hast gelernt, zu funktionieren – hängt damit zusammen –
und wenn du dann nicht funktionieren kannst, wenn du nicht leisten kannst,
wenn du nicht etwas tun kannst – ja, dann gibt es enormen Druck.

Also schau gerne hin – jetzt: Wie geht es dir damit,
wenn du versuchst, etwas zu verändern, und es klappt nicht?
Das ist übrigens – nur als Info – der Moment,
wo unser Nervensystem oft anspringt und uns in Sicherheit bringen will:
Fight, Flight oder Freeze.

Und genau das passiert mir auch …

Mein persönlicher Angst-Gegner: Verkaufen

Ich bin auch nicht frei von diesen Widerständen, diesen Wachtumsgelegenheiten … also ein Beispiel:
Ich will ja gerade meinen Retreat anbieten –
vielleicht hast du es schon mitbekommen – und da merke ich, wie es eng bei mir wird, selbst wenn ich jetzt im Podcast darüber spreche.

Nicht beim Begleiten oder beim Planen oder mir das vorzustellen – ganz im Gegenteil: Da ist eine große Begeisterung da, weil ich einfach weiß,
wie wertvoll das ist, was ich dir zeige,  wie wunderbar dieser Ort ist – da habe ich großes Vertrauen, dass das gut wird. Ich vertraue in meine Arbeit.

Aber darüber zu sprechen – da geht meine Stimme fast weg.

Und wenn ich dann noch das Wort „verkaufen“ einbringe,
dann wird es bei mir richtig eng.

Und deshalb spreche ich heute darüber.

Also: Was es mit mir macht und wie ich mit diesem inneren Widerstand umgehe –
und wie ich dabei lerne.

Widerstand: Das läuft in mir ab!

Wenn ich „verkaufen“ höre, wird es eng bei mir.
Das hat etwas mit dem Bild zu tun, das ich davon habe –
und mit bestimmten Techniken, die es im Verkaufen gibt und was die mit mir machen.

Zum Beispiel: Ich will niemanden drängen.
Mich nicht aufdrängen, nicht blenden oder manipulieren –
das sind alles Dinge, da wird es bei mir eng.

Wenn du mich jetzt im Video sehen könntest, würdest du sehen, wie ich die Fäuste balle.

Da gehe ich in den Widerstand.

Ich will viel lieber ehrlich sein –
sanft und weich und echt.

Und da wird es bei mir auch wieder eng, ein Stück weit,
weil ich das nicht gelernt habe –
dass das sicher ist.

Also: Mich zu zeigen mit der Weichheit, zum Beispiel.
Oder meiner Fantasie.

Selbst – wie gesagt – wenn ich nur darüber spreche,
fange ich an mit bestimmten inneren Ausweichbewegungen, mit Selbstberuhigung,
weil das immer noch verletzlich für mich ist.

Da gibt es viele Erfahrungen, die ich gemacht habe,
als ich mich mit diesem Teil gezeigt habe –
das war nicht erwünscht. Gerade nicht als Junge.

Und das ist ein Konflikt für mich.
Denn wenn ich mich nicht zeige mit dem, was ich tue,
dann kommt ja auch keiner in den Retreat.

Also habe ich einen Konflikt: Ich will etwas tun –
aber es fühlt sich schwer an. Ich denke dann: Ich kann das nicht.

Und das ist eine Parallele zum Elternsein.

Etwas, was ich bei vielen Eltern sehe: Die denken: „Ich kann das nicht.“

Und dann kommt die Ausweichbewegung …

Das hab ich schon geshiftet in meinem Leben!

Was dann kommt im Widerstand: Ich höre auf.
Oder ich zögere.
Oder ich lenke mich ab.
Wie gehe ich heute damit um?
Ich habe tatsächlich schon viel verändert in meinem Leben – das mal vorweg.
Was ich jetzt erzähle, ist mein Prozess.
Das ist nichts, was ich mir ausgedacht habe oder was rein theoretisch ist –
das funktioniert.
Ich habe meine Redeangst überwunden.
Ich komme wirklich daher, dass ich im Studium schwitzend
vor meinen Kommilitonen stand.
Und heute stehe ich vor 200 oder 300 Leuten und spreche begeistert.
Ich habe verdrängte Gefühle wiederentdeckt – zum Beispiel die Traurigkeit.
Ich habe ein Business gegründet, verloren – und neu aufgebaut.
Ich habe diesen Podcast gestartet – mit Begeisterung –
und er läuft seit sieben Jahren wöchentlich.
Was ich sagen will: Veränderung ist möglich. Egal, wo du herkommst.

So verändere ich meine Muster

Und jetzt bin ich auch wieder am Üben.
Wie kann ich verkaufen – auf meine Weise?
In Verbindung.
Weich.
Fantasievoll.
Kreativ.
Nicht wie irgendjemand anders – sondern wie ich.
Der Schlüssel ist, zu verstehen, was in mir passiert –
diese Anspannung, diese Widerstände,
diese Glaubenssätze, diese Verhaltensmuster.
Was auch immer da im Widerstand geschieht –
das zu erkennen, zu verstehen,
und dann zu lernen, damit anders umzugehen.
Ganz konkret:
Ich gehe in eine Art inneren Dialog.
(Das würde jetzt zu weit führen in dieser Fünf-Minuten-Folge,
die schon über fünf Minuten ist.)
Und dann gibt es eine neue Erfahrung –
neue Blaupausen fürs Gehirn –
und dann kann ich anders damit umgehen.

… und du kannst das auch: etwas in deinem Familie-Leben verändern

Vielleicht willst du auch etwas verändern –
in deiner Elternschaft, in deinem Leben –
und zwar nicht brachial,
sondern im Einklang mit dir.
Nachhaltig. Aus dir heraus.
Im Retreat am See machen wir genau das:
Wir schauen, woher das kommt,
was da in dir blockiert ist.
Denn weißt du:
Ruhe findest du nicht, indem du Techniken anwendest.
Ruhe findest du nicht, indem du funktionierst
und alle Aufgaben abarbeitest.
Du findest auch keine Ruhe in dir,
wenn du sie nur suchst.
Ruhe findest du dann,
wenn du lernst,
das, was in dir unruhig ist, anzuschauen –
und zu beruhigen.
Das ist, was wir tun.
Damit du deine Ruhe wieder leben kannst – in deinem Alltag.

Wenn du willst, begleite ich dich.
Vielleicht sehen wir uns im September am See.

Fotos: Mona Dadari

Ein Retreat, in dem Eltern echte Auszeit erleben – und lernen, die wahren Ursachen ihrer Überforderung zu erkennen – und in neue Kraftquellen zu verwandeln

Anmeldeschluss: 31.7.2025