• Zweifel: Der entscheidende Punkt bei Veränderung

Eltern-Gedöns Episode #EG326

Wenn du etwas verändern willst in der Beziehung zu deinem Kind, dann gibt es da einen wichtigen Punkt, an dem leider viele Eltern aufgeben. Das ist dieser Moment, wenn Eltern sagen, ich weiß ja, was ich falsch mache, aber es geht nicht anders oder die Wut überkommt mich und dann sage ich einfach extrem viele Dinge oder ich sehe, was in mir passiert, aber ich komme da nicht raus aus diesem Muster. Das sind so ein paar typische Reaktionen, die ich in den letzten Tagen gehört habe oder gelesen habe. Dabei ist dieser Punkt total zentral für Veränderungen und es ist fatal, dass er so oft missverstanden wird. Um dieses Missverständnis auszuräumen, darum geht es mir in dieser Folge.

Das Gefühl es nicht zu schaffen ist normal

An diesem besonderen Punkt, an dem es so zäh wird, beginnen viele zu zweifeln. Sie fühlen sich hoffnungslos, machtlos und dann geben viele auf. Das muss nicht sein.

Zum Beispiel wenn es um deine Wut geht oder deinen eigenen Ärger, das eigene Schimpfen. Es triffst auch für alle anderen Verhaltensänderungen zu, die wir uns wünschen. Aber unsere automatische Reaktion kommen uns dazwischen.

Kennst du das?

Du kannst dich quasi dabei beobachten, wie du Dinge tust, sagst, die du eigentlich nicht tun oder sagen wolltest. Etwas in dir scheint die Regie übernommen zu haben. So, als säßest du in einem Auto und plötzlich fährt jemand anders.

Du kommst aus diesem Moment des großen Gefühls nicht raus.

Wie gesagt, das ist ein Punkt, der für viele schmerzhaft ist und sie beginnen an sich zu zweifeln.

Ich sehe das, was ich mache, aber ich kann es nicht ändern.

Verständlich, wenn wir uns dann hilflos fühlen. Wir denken: Das funktioniert nicht, ich kann das nicht.

Und dann kommt der Gedanke ans Aufgeben und die Hoffnungslosigkeit.

Dabei ist dieser Punkt so zentral.

Er ist so zentral für jede Art der Veränderung.

Dieser Punkt, an dem du siehst, was falsch läuft, und in dem du es noch (!) nicht ändern kannst.

Du kennst mit Sicherheit jemand, der einen blinden Fleck hat.

Ohne diesen Punkt des Erkennens, so nenne ich das mal, ohne diesen Punkt des Erkennens, was falsch läuft, ist bewusste Veränderung überhaupt nicht möglich.

Schau dich doch einfach um in deinem Leben:

Du kennst mit Sicherheit jemanden, bei dem du ganz genau weißt, woran es liegt, dass er nicht das bekommt, was er will.

Zum Beispiel die Kollegin, die immer jammert, dass sie keine engen Freundschaften hat, und du denkst nur so, es will auch keiner eine jammernde Freundin. Der Freund, der sich beklagt, dass er nicht abnimmt, aber nicht sieht, wie ungesund er sich ernährt.

Wir kennen doch alle diese Menschen, wo wir von außen ganz genau sehen, wo das Problem ist.

Aber derjenige sieht das nicht.

Der Betroffene sieht nicht, wo der Hase im Pfeffer liegt.

Das nennt man blinder Fleck.

Nur dann ist auch keine bewusste Veränderung möglich.

Was du nicht siehst und nicht verstehst, kannst du nicht verändern.

Zurück zu dir: Wenn du also an diesem Punkt steckst, wo es noch nicht so geht, wie du willst, dann bist du schon einen Schritt weiter.

Du möchtest zum Beispiel mit dem Schimpfen aufhören oder aus deiner Wut rauskommen oder deinem Kind zuhören. Was auch immer.

Das kann sogar sein bei anderen Veränderungen, wo du sagst, ich würde gern mit diesem Essen aufhören, dem emotionalen Essen, das ich unter Stress mache, oder dass ich zum Handy greife.

All das, wenn du das siehst und dein Verhalten siehst, das nicht mit deinem Idealbild übereinstimmt.

Das ist ein so wichtiger Schritt.

Du siehst, dass bei dir etwas falsch läuft.

Das heißt, du hast keinen (!!!) blinden Fleck.

Und das ist die Voraussetzung für Veränderungen. Klar – es braucht jetzt einen zweiten und vielleicht sogar dritten Schritt. Ganz klar. Aber zuerst braucht es einen neuen wertschätzenden Blick auf den ersten Schritt.

Eigene Wutausbrüche meistern

Wie du aus deinen Wutausbrüchen aussteigst, das zeige ich dir nicht nur, sondern das üben wir ganz konkret im 8-Wochen-Coaching-Programm Drachen bändigen.

Was würde sich ändern, wenn du ab sofort anders auf dich blickt?

Was würde sich ändern, wenn du anstelle der Abwertung und Hoffnungslosigkeit, die du sonst  merkst, jetzt Zuspruch und Hoffnung wählst? Wenn du beginnst anders mit dir selbst zu reden?

Also wenn du konkret statt „Ich kann das nicht, es geht nicht weiter, das wird nicht funktionieren“ zu dir sagst „Ich habe den ersten Schritt schon gemeistert. Ich sehe es ja.“

Oder statt „Mist, schon wieder nicht geklappt.“ wählst du: „Wow, ich habe es schon wieder bemerkt, dass es nicht geklappt hat.“

Wenn du die Tatsache, dass du siehst, was nicht rund läufst, bereits feierst!

Deinen inneren Dialog, dein Selbstgespräch so zu verändern, ist wirklich super hilfreich für die nächsten Schritte.

Also, was würde sich ändern, wenn du beginnst, ab jetzt in dieser Momenten, an diesem Punkt, mit dir so zu reden beginnst:

+ wertschätzend

+ hoffnungsvoll und

+ motivierend

Das ist eine Frage, die ich dir wirklich stelle, und ich lade dich ein, die mal für dich zu beantworten: Fühl mal rein, stell dir vor, ab jetzt, wenn du zu diesem Punkt kommst, wo du etwas nicht so tust, wie du es eigentlich möchtest, wenn du dann anfängst, wertschätzend, hoffnungsvoll und motivierend mit dir zu reden.

Und ja, ich weiß, Wut zum Beispiel ist echt ein Hammer Gefühl.

  • Hammer herausfordernd
  • Hammer verletzend,
  • aber halt auch hammermachtvoll.

Hammermachtvoll, wenn du beginnst, hinter deine Wutausbrüche zu schauen und beginnst, bewusst deine Wutkraft zu dir zu nehmen.

Foto: Mona Dadari

Lerne deine Wutkraft bewusst zu nutzen: für weniger eigene Wutausbrüche – mehr Präsenz und um deine Grenzen leichter und liebevoller zu wahren..

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