• Warum wir Eltern oft zu spät merken, dass wir erschöpft sind

Eltern-Gedöns Episode #EG401

Du funktionierst, obwohl du eigentlich nicht mehr kannst? Damit bist du nicht allein. Viele Eltern übergehen ihre Erschöpfung – bis der Körper laut wird. In dieser Folge spreche ich darüber, warum das so ist, wie du beginnst, wieder auf dich zu hören – und welche kleine Körperübung dir helfen kann, dich neu mit dir zu verbinden. Und ich erzähle dir, warum Elternsein heute so herausfordernd ist – und was du tun kannst, um dich nicht darin zu verlieren.

Weitermachen – selbst wenn wir erschöpft oder krank sind …

Ich lag flach. Zwei Tage.
Ein Tag Fieber, ein Tag einfach komplett platt.
Jetzt bin ich wieder halbwegs fit – zumindest körperlich.
Aber ich merke: In mir wird es schon wieder schnell.
Der Kopf ist voll. Der Kalender auch.
Der Impuls: alles aufholen, was liegen geblieben ist.
Podcast, Retreat, Drachen bändigen, Coaching-Klient*innen, Haushalt …
Alles drängt sich nach vorne.
Und während ich versuche zu funktionieren, höre ich meinen Körper kaum noch.
Kennst du das auch?
Zum Glück bin ich mittlerweile geübt darin, meinem Körper zuzuhören.

Warum wir unsere Erschöpfung übergehen

Erstmal: Weil da so viel ist, was uns erschöpft.
Und das ist in Qualität und Quantität tatsächlich etwas Neues.

Zu viele Anforderungen:

  • Haushalt & Care-Arbeit – oft ungleich verteilt, häufig mehr bei Müttern

  • Mental Load – meist unsichtbar, aber immer da

  • Erwerbsarbeit – häufig bei beiden Elternteilen, oft unter Zeitdruck, dazu Pendelzeiten

  • Partnerschaft – mit hohen Erwartungen

  • Elternsein – gerade beziehungsorientiert zu leben braucht viel Bewusstheit

  • Die Welt da draußen – Digitalisierung, Dauerunsicherheit, BANI-Welt: alles instabil, unsicher, widersprüchlich

Gesellschaftlicher Druck:

  • Viele von uns haben gelernt: Liebe = Leistung

  • Wer immer funktionieren musste, kennt die eigenen Grenzen oft nicht –
    → man geht schneller drüber, merkt es zu spät, findet schwer zurück

Eigene Prägungen:

  • Beziehungsorientiertes Elternsein ist anstrengender als autoritär –
    weil wir gegen unsere eigenen Muster arbeiten.

Bittere Erkenntnis und Hoffnung

Das ist viel.
Wirklich.
Kein Wunder, dass so viele Menschen nicht mehr können.
Eltern betrifft das besonders. Mütter oft noch mehr.
Aber:
Es gibt Hoffnung.
Denn wir können ansetzen – und etwas verändern.
Unsere Prägung ist nicht in Stein gemeißelt. Wir können umlernen.
Nicht mit schnellen Tipps oder 5-Sekunden-Hacks.
Nicht mit dem einen klugen Spruch oder der geheimen Übung.
Sondern in echten Prozessen – mit Zeit und mit Begleitung.
Es beginnt damit, wahrzunehmen, was in uns passiert:
Im Körper, in Gedanken, in Gefühlen.
Viele haben das verlernt.
Ein Teil meiner Arbeit ist es, Menschen darin zu schulen,
diese Wahrnehmung wiederzuentdecken.
Ich erinnere mich an einen Arzt, der überrascht war,
dass ich so präzise beschreiben konnte, wo genau ein Schmerz sitzt.
Er meinte: Die meisten Menschen können das nicht mal halb so gut.
Du kannst das auch lernen.
Und ich teile hier eine ganz einfache Übung mit dir.

Übung: Körper-Check-In

Du kannst die Übung mit geöffneten oder geschlossenen Augen machen.
Viele Menschen finden es leichter, sich zu konzentrieren, wenn sie die Augen schließen.
Frage dich: Wie geht es meinem Körper gerade?
Erstmal ganz grob:
Fühlt es sich eher eng oder weit an?
Angespannt oder entspannt?
Wach oder müde?
Schnell oder langsam?
Dann werde differenzierter:
Wo ist Spannung? Wo Entspannung?
Und – ganz wichtig – ohne gleich etwas ändern zu müssen.
Ohne sofort die Schultern zu kreisen oder dich zu dehnen.
Gib dir einen Moment, die Spannung einfach wahrzunehmen.
Und erst dann frag dich:
Was braucht mein Körper jetzt?
Und dann: Gib deinem Körper, was er braucht.
Nicht, was irgendeine Anleitung sagt.
Wenn dein Nacken verspannt ist,
vielleicht willst du dich nicht dehnen – sondern hinlegen.
Vielleicht willst du dich räkeln wie eine Katze oder dich winden wie eine Schlange.
Folge deinem Impuls.
Genauso geht es auch mit Gefühlen, Bedürfnissen, Gedanken.
Aber der erste Schritt ist der Körper.

Retreat-Entladung: Entspannung lernen

Wenn du lernen willst, Rücksicht auf dich selbst zu nehmen –
zu spüren, was du brauchst, und dir Raum zu geben,
es auch wirklich zu leben –
dann komm mit mir ins Retreat „Auszeit am See“.
Wir nehmen uns gemeinsam Zeit.
Damit du dich nicht länger übergehst,
sondern erkennst, was in dir geschieht – in Ruhe.
Und so zur Ruhe in deiner Familie beiträgst.
Damit du der Anker wirst, der hält. Für deine Kinder. Und für dich.
6 Tage in Burgund
inkl. 1:1-Start-Coaching
und zwei Gruppen-Calls zur Integration danach
(insgesamt 3 Monate).

Fotos: Mona Dadari

Ein Retreat, in dem Eltern echte Auszeit erleben – und lernen, die wahren Ursachen ihrer Überforderung zu erkennen – und in neue Kraftquellen zu verwandeln