Probleme beim Schulanfang: Neue Anforderungen und Freunde

Bild: Kind mit Schulranzen Text: Was Kinder zum Schulstart brauchen
Irgendwann ist die Kindergartenzeit vorbei und aus dem Kind wird ein Schulkind. Vorfreude und Aufregung begleiten die Zeit bis zur Einschulung. Doch der Schulbeginn kann Enttäuschungen und Herausforderungen bereithalten: Es gilt sich zu recht und neue Freunde zu finden.

Eben war ich noch der Größte im Kindergarten, ein Vorschulkind, und nun bin ich in der Schule der Kleinste, nur noch ein Erstklässler. Nicht jeder überwindet diesen abrupten Rollenwechsel gut. Dazu kommt, dass sich in der Regel ein Großteil des sozialen Netzes des Kindes verändert, wenn nicht sogar wegbricht.

Wenn sich mal eben alles ändert

Klar, Sie als Eltern, die Nachbarn und Verwandten bleiben erhalten. Aber für das Kind ist es einschneidend, wenn es aus einer Gruppe kommt, die es seit Jahren kennt, in eine neue, in der es eventuell keinen kennt. Manche Kinder stecken das erstaunlich gut weg und schließen schnell neue Kontakte und Freundschaften. Andere tun sich damit wesentlich schwerer.

Nicht nur der Freundeskreis ändert sich von einem Moment auf den anderen. Auch die erwachsenen Bezugspersonen sind neu. Dazu kommt dass der Betreuungsschlüssel in den meisten Grundschulen schlechter ist als der im Kindergarten. Klar sind die Kinder älter und klar unterscheidet sich Schule meist sehr von Kindergartenalltag – aber die Kinder spüren deutlich, ob sie zwei Ansprechpartner für 18 Kinder oder einen Ansprechpartner für 25 Kinder haben.

Eigentlich ändert sich alles: Der Tagesablauf ändert sich von der Struktur, aber auch von den Freiheiten. An Regelschulen herrscht häufig noch ein sehr strikter Stundenplan. Wenn Kinder hier an ihre Grenzen stoßen, fehlt ihnen einfach die Möglichkeit den Raum oder die Tätigkeit zu wechseln. Natürlich kennen und sehen viele Lehrerinnen und Lehrer die Bedürfnisse der Erstklässler genau und gehen sensibel auf sie ein. Dennoch ist auch das für viele Kinder eine Umstellung und Herausforderung.

Vom spielerischen zum schulischen Lernen

Vor allem die Art der Anforderung ist für manches Kind neu. Der Bruch zwischen spielerischem Lernen im Kindergarten und schulischem Lernen kann groß sein. Ich sage kann, weil in Grundschulen um diesen Übergang gewusst ist und an vielen Schulen auch ganz anders gelernt und gelebt wird – als zu meiner Schulzeit 🙂

Eine der größten Herausforderungen ist und bleibt meines Erachtens aber das soziale Lernen: Also das Kennenlernen, sich Anfreunden und seinen Platz in der neuen Gruppe zu finden.

Trauer über den Verlust des Alten

Unser Kind brach plötzlich in Tränen aus, als eine ihrer besten Freundinnen aus dem Kindergarten zu Besuch war und wieder ging. Fast eine Viertelstunde später weinte das Kind ununterbrochen. Es war einfach die Trauer darüber, was gewesen war – so unsere Vermutung.

Bild von Schultischen. Text: Schule. Alles neu

Was ein Kind jetzt braucht

Kinder brauchen in Phasen des Umbruches vor allem die Unterstützung und das Verständnis der Eltern. Zu wissen wie es dem Kind geht und wieso, hilft schon oft auf Elternseite mehr Verständnis aufzubringen.

Emotionale Unterstützung

Das wichtigste ist die emotionale Unterstützung: Also der Halt in Form von Zuneigung und Nähe. Nicht selten beginnen Kinder im Phasen des Umbruches mehr oder schneller zu weinen oder zu schreien.

Praktische Unterstützung

Häufig brauchen Kinder auch praktische Hilfe: Zum einen geht es darum sich tagtäglich auf die Schule vorzubereiten: Also Schulsachen packen, an Essen und Sportbeutel denken – das alles ist sehr viel am Anfang. Und Schule und Unterricht wollen auch nachbereitet werden. Vor allem falls es bei Ihnen noch Hausaufgaben gibt. Auch beim sozialen Lernen brauchen Grundschulkinder in der Regel anfangs noch die Unterstützung ihrer Eltern. Wie das geht? Laden Sie die neuen Schulkameraden ein oder verabreden Sie Ihr Kind – und denken Sie auch daran die alten Freundschaften aus dem Kindergarten zu pflegen.

Kinder sind Entdecker

Der Schulstart ist viel für Kinder – und gleichzeitig sind Kinder Meister darin, mit neuen Situationen umzugehen. Wenn sie wissen, dass sie gut gebunden sind, also einen sicheren Hafen namens Eltern haben, die Ihnen bei ihren Schritten in ein neues Land liebevoll begleiten.

 

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